Freiburg im Breisgau: Reisebericht

Vier Tage in der südlichsten Großstadt Deutschlands

vor 6 Jahren veröffentlicht unter Reisen Deutschland.

Mit Christi Himmelfahrt stand nur zwei Wochen nach meiner Reise nach Heidelberg der nächste Feiertag vor der Tür. Also wurde für den Brückentag Urlaub eingereicht und es ging für vier Tage in die südlichste Großstadt Deutschlands. Etwas mehr als vier Stunden dauerte die Bahnfahrt von Trier nach Freiburg, so dass wir um 13 Uhr am Freiburger Hauptbahnhof ankamen. Den ersten Tag nutzten wir für eine Erkundung der Freiburger Altstadt und des Schlossbergs, am zweiten Tag fuhren wir mit dem Bus zur Schauinslandbahn, die uns auf den 1284 Neter hohen Schauinsland brachte. An Tag drei ging es dann mit der Schlossbergbahn zum Aussichtsturm auf dem Schlossberg. An unserem letzten Tag in Freiburg spazierten wir noch einmal ausgiebig durch die Altstadt. In diesem Artikel werde ich versuchen euch ein paar praktische Tipps für eure nächste Reise nach Freiburg zu geben.

Altstadt

Karte an den Koordinate 47.994821°, 7.849834°

Freiburg Altstadt

Angekommen mit dem EC7 am Freiburger Hauptbahnhof deponierten wir zuallererst unser Gepäck in den Schließfächern am Bahnhof. Dann brachen wir sofort auf einen Spaziergang durch die wunderschöne Altstadt mit ihren vielen Bächle auf. In den Straßen der gepflegten Altstadt fanden wir viele Kneipen, Brauhäuser und Biergärten, die allerdings fast alle hoffnungslos überfüllt waren und mich beim Anblick leider sehr an Massentierhaltung erinnerten. Auch die Straßen waren an diesem Wochenende sehr voll, ich kann mich nicht erinnern, mal in einer Stadt so viele Touristen auf einmal gesehen zu haben. Das trübte die Stimmung leider ein wenig.

Trotz oder vielleicht gerade wegen der vielen Touristen haben viele Restaurants und sogar die Markthalle es nicht nötig, an Sonn- und Feiertagen geöffnet zu haben. Das machte die Nahrungssuche nicht gerade einfach, da wir nicht dreimal am Tag Schweinshaxe essen wollten. Aber auf den kulinarischen Teil werde ich am Ende des Artikels noch einmal genauer eingehen.

Zu sehen gibt es in der wunderschönen Altstadt allerdings sehr viel, die endlosen Touristen sind ja nicht umsonst da. Die vielen Bächle machen die engen Kopfsteinpflastergassen zu etwas ganz besonderem, überall zogen Kinder ihre „Bächleboote“ an einer Schnur durch die Bächle. Dominiert wird die Altstadt vom beeindruckenden Freiburger Münster am Münsterplatz. Auf dem Münsterplatz befinden sich auch viele weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie das Martinstor, das Schwabentor und das Augustinermuseum. Sehr angenehm fanden wir auch, dass die Freiburger Altstadt weitgehend autofrei ist.

Unterkunft

Karte an den Koordinate 47.995369°, 7.836260°

City Apartments am Bahnhof

Nach dieser ersten Erkundungstour durch Freiburg war es nun an der Zeit, in unserer Unterkunft einzuchecken, den City Apartments am Bahnhof. Das Apartment war sehr geräumig, hell und sauber. Eine Kaffeemaschine inkl. Kaffee stand bereit und auch Salz, Pfeffer und Zucker waren in der Küche vorhanden. Leider wurden wir aber auch etwas enttäuscht, denn ursprünglich hatten wir am Vortag telefonisch mit dem Anbieter der Unterkunft abgemacht, dass wir unsere Koffer nach unserer Ankunft in Freiburg bis zum Check-In dort lagern können, aber an diese Absprache wurde sich leider nicht gehalten, weshalb wir auf die teuren Schließfächer am Hbf ausweichen mussten. Außerdem hat das WLAN in der Unterkunft nur sehr schlecht funktioniert. Da ich durch die dicken Wände auch keinen Handyempfang hatte, war an arbeiten nicht zu denken. Zu guter Letzt war das Apartment sehr hellhörig, nachts war das zwar kein Problem, aber vor allem am Morgen hatte man das Gefühl, die Nachbarn duschen sich gerade im eigenen Schlafzimmer, das war doch ziemlich nervig. Allerdings ist man sich dieses Problems bewusst und es lagen Ohropax auf den Nachttischen bereit.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis war aber okay, und wenn das WLAN repariert wird und man sich an Absprachen hält, dann ist die Booking.com Bewertung von 8,7 auch für mich nachvollziehbar.

GPS: 47.995369°, 7.836260° (OpenStreetMap, Google Maps)

ÖPNV

Prinzipiell braucht ihr kein Ticket für den ÖPNV in Freiburg wenn ihr in Altstadtnähe wohnt, denn alle Orte in der Altstadt sind problemlos zu Fuß zu erreichen. Wir entschieden uns allerdings trotzdem für die 3 Tage WelcomeKarte für 26 € pro Person, die in allen öffentlichen Verkehrsmittel im RVF gültig ist. Außerdem war die Nutzung der VAG Schauinslandbahn im Preis einbegriffen, die alleine schon 12,50€ pro Person kostet, was für uns letztendlich der ausschlaggebende Punkt war. Zur 3 Tage WelcomeKarte bekamen wir eine Gratis-Mappe zu den Angeboten und mit Fahrplänen für den ÖPNV.

Stühlinger Kirchplatz

Karte an den Koordinate 47.996883°, 7.837409°

Herz-Jesu-Kirche

In unmittelbarer Nähe unserer Unterkunft befand sich der Stühlinger Kirchplatz, den wir auf dem Weg von unserer Unterkunft zur Straßenbahn und zurück immer wieder durchqueren mussten. Der Platz besteht größtenteils aus gepflegtem Rasen auf denen zu jeder Zeit viele Menschen am chillen und picknicken waren. Am Sonntag standen sogar einige Foodtrucks am Rande des Platzes, der die Picknickenden mit Nahrungsmitteln versorgte.

GPS: 47.996883°, 7.837409° (OpenStreetMap, Google Maps)

Schauinslandbahn

Karte an den Koordinate 47.936088°, 7.865217°

Am Morgen unseres zweiten Tages in Freiburg fuhren wir dann mit dem Bus der Linie 21 direkt zur Talstation der Schauinslandbahn. Zu unserem Glück war keinerlei Schlange am Eingang, so dass wir die Bahn direkt betreten konnten. Die Fahrt in der mit 3480 Metern längsten nach dem Umlaufprinzip konzipierte Seilbahn Deutschlands war schön lang und sehr entspannend. Einzig die zahllosen Motorräder, die mit viel Krach die Straßen unter der Schauinslandbahn unsicher machten, waren etwas nervig und trübten das Erlebnis. Nachdem wir den Höhenunterschied von 746 Meter überwunden hatte, verließen wir die Schauinslandbahn an der Bergstation wieder.

GPS: 47.936088°, 7.865217° (OpenStreetMap, Google Maps)

Schauinslandturm

Karte an den Koordinate 47.912010°, 7.898539°

Aussicht vom Schauinslandturm

Weiter ging es zu Fuß, denn bis zum Schauinslandturm hatten wir noch einen kurzen Weg zurückzulegen. Auf dem Gipfel des Schauinsland angekommen, erklommen wir die 85 Stufen des 1981 erbauten Turmes und ließen die wundervolle Aussicht auf uns wirken. Bei klarer Sicht könnt ihr von hier aus bis in die Schweizer Alpen blicken! Der Weg hatte sich definitiv gelohnt, nach unzähligen Fotos machten wir uns dann wieder auf den Rückweg nach Freiburg.

GPS: 47.912010°, 7.898539° (OpenStreetMap, Google Maps)

Freiburger Münster

Karte an den Koordinate 47.995554°, 7.852772°

Freiburger Münster Außenansicht

Unser nächstes Ziel war das Freiburger Münster. Wir haben es übrigens erst an unserem letzten Tag in Freiburg geschafft, das Münster auch von innen zu bewundern, da es so gut wie immer aufgrund von stattfindenden Messen für Besichtigungen geschlossen war. Leider konnten wir nirgendwo eine Übersicht der Öffnungszeiten finden und die auf der offiziellen Homepage des Freiburger Münster angegebenen Zeiten stimmten leider nicht, da auch darin die Gottesdienste nicht berücksichtigt waren. Allerdings lohnt sich eine Besichtigung des Inneren definitiv, auch wenn ihr mehrere Anläufe dafür unternehmen müsst!

Freiburger Münster Innenansicht

Von außen ist die von 1200 bis 1513 im romanisch und größtenteils gotischen Stil erbaute Kirche schon sehr beeindruckend und wird von Kunsthistorikern weltweit als architektonisches Meisterwerk der Gotik gerühmt. Besonders der 116 Meter hohe Turm hat mir sehr gut gefallen. Da Freiburg seit 1827 Bischofssitz ist, ist die Kirche heute formell eine Kathedrale, wird aber aus Tradition weiterhin „Münster“ genannt. Auch das Innere der Kathedrale fand ich sehr sehenswert, definitiv eine der schönsten Kirche, die ich je besucht habe. Die dunkle Umgebung erzeugt eine tolle Stimmung und lässt die wunderschönen bunten Glasfenster des Münsters ihre volle Wirkung entfalten. Ein absolutes Highlight unseres Freiburg Ausfluges!

GPS: 47.995554°, 7.852772° (OpenStreetMap, Google Maps)

Schlossbergbahn

Karte an den Koordinate 47.997226°, 7.857286°

Schlossbergbahn

Den dritten Tag in Freiburg starteten wir mit einem Ausflug auf den Schlossberg. Mit der Schlossbergbahn überwindeten wir die ersten 73 Höhenmeter des Berges, für drei Minuten Fahrt waren 3,30€ zwar ein saftiger Preis, aber unsere Faulheit hatte gesiegt.

GPS: 47.997226°, 7.857286° (OpenStreetMap, Google Maps)

Aussichtsturm Schlossberg

Karte an den Koordinate 47.994995°, 7.86191°

Aussicht vom Aussichtsturm Schlossberg

Dann ging es über Wanderwege auf den Schlossberg, wo sich der 33,27 Meter hohe Schlossbergturm befindet, der erst vor ein paar Monaten nach einer Sanierung wieder eröffnet wurde. Nach 153 Treppenstufen erreichten wir die Aussichtsplattform des Turms. Hier war es ziemlich wackelig, der ganze Turm schwankte in dieser Höhe mehrere Zentimeter hin und her und einige Besucher machten sich einen Scherz daraus, den Turm noch mehr zum Schwanken zu bringen. Ein Schild auf der Aussichtsplattform weißt aber darauf hin, dass das Gewackel vollkommen normal ist und der Turm aufgrund dieser Bauart sogar Stürmen mit Windstärke 12 trotzen kann. Nach ein paar Minuten hatten wir uns auch an das Gewackel gewöhnt und ich traute mich die letzten Stufen hinauf auf eine kleine Plattform, die sich nochmals etwa zwei Meter über der Aussichtsplattform befindet, auf der allerdings nur eine Person Platz hat.

Die Aussicht auf Freiburg war phänomenal und der Aussichtsturm auf dem Schlossberg ist definitiv ein Pflichtbesucht, solltet ihr mal in Freiburg sein!

GPS: 47.994995°, 7.86191° (OpenStreetMap, Google Maps)

Kulinarisches

Kulinarisch war es in Freiburg recht schwierig angemessene Nahrung für unseren anspruchsvollen Geschmack zu finden. Größtes Problem waren die vielen an Sonn- und Feiertagen geschlossenen Restaurants, sodass an diesen Tagen fast nur Touri-Fallen geöffnet waren. Und auf überteuerte Schweinshaxe mit Industriebier hatten wir nun mal keine Lust.

UC Café

Karte an den Koordinate 47.994556°, 7.848246°

Nach etwas Suchen landeten wir am ersten Tag im UC Café, wo es für mich einen sehr leckeren Gorgonzola-Zwiebelkuchen gab und meine Begleitung am frühen Nachmittag noch ein Frühstück bestellen konnte, super! Der Service war sehr gut und die Preise vollkommen in Ordnung, das UC Café können wir euch definitiv empfehlen!

Meine Bewertung: 8/10

GPS: 47.994556°, 7.848246° (OpenStreetMap, Google Maps)

Tom's

Karte an den Koordinate 47.997504°, 7.849593°

Das Tom's fanden wir bei einem Spaziergang am Rande der Altstadt eher zufällig, aber die Burger haben uns sehr überzeugt! Ebenfalls eine gute Adresse!

Meine Bewertung: 7/10

GPS: 47.997504°, 7.849593° (OpenStreetMap, Google Maps)

Markthalle

Karte an den Koordinate 47.994088°, 7.850020°

Markthalle Freiburg

Die Markthalle in Freiburg hat leider Sonn- und Feiertags geschlossen, so dass wir nur an zwei Tagen die Köstlichkeiten der Stände probieren konnten. Beim ersten Besuch versuchte ich mich an einer brasilianischen Pasta mit Scampis und Kokossauce von Canoa Brasil, welche sehr lecker war. Unser zweiter Besuch war spät Abends nach einem Kinobesuch, weshalb wir uns mit einer Pizza zufrieden gaben, die allerdings auch vorzüglich war. In der Markthalle in Freiburg sollte jedenfalls für jeden etwas zu finden sein!

Meine Bewertung: 7/10

GPS: 47.994088°, 7.850020,16° (OpenStreetMap, Google Maps)

Oscar's

Karte an den Koordinate 47.993337°, 7.847906°

Am Abend des ersten Tages führte es uns ins Oscar's, eigentlich ein Café, das aber auch herzhaftes Essen serviert. So gab es für mich Schnitzel mit Schnätzle und für meine Begleitung eine Linguine mit roten Zwiebeln, Stauden-Sellerie, Kirschtomaten und frischem Marktgemüse. Es hat uns beiden gemundet, weshalb wir auch das Oscar's getrost empfehlen können. Zum Abschluss nutzten wir noch die Happy Hour und bestellten ein paar ordentlich gemixte Mojito.

Meine Bewertung: 6/10

GPS: 47.993337°, 7.847906° (OpenStreetMap, Google Maps)

Kastaniengarten

Karte an den Koordinate 47.992686°, 7.855498°

Der Kastaniengarten ist ein schöner Biergarten am Hang des Schlossberg, von dem wir eine schöne Aussicht auf das abendliche Freiburg hatten. Es gibt unter anderem Schnitzel, Flammkuchen und Brezeln mit Weißwurst. Ich entschied mich für Schnitzel mit Pommes, nach meiner Bestellung drückte man mir einen Pager in die Hand, der piepsen sollte, sobald mein Essen fertig war. Leider tat er das nicht, und als ich nach über einer Stunde mal nachfragte, hatte man mein Schnitzel bereits entsorgt. Immerhin bekam ich sofort ein neues und konnte verspätet mit der Nahrungsaufnahme beginnen. Ich habe mehrmals mitbekommen, dass die Bedienungen den Kunden die Schuld an den nicht funktionierenden Pagern gegeben haben, das geht nun mal gar nicht! Das Essen war jetzt auch nicht so der Hammer und über den Zustand der Toilette möchte ich hier lieber kein Wort verlieren. Einzig für die tolle Aussicht und den gemütlichen Platz unter Kastanienbäumen hat sich der Ausflug gelohnt.

Meine Bewertung: 4/10

GPS: 47.992686°, 7.855498° (OpenStreetMap, Google Maps)

Fazit

Die Freiburger Altstadt ist wirklich wunderschön und die vielen Bächle machen sie zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Leider war sie uns viel zu überfüllt, keine Ahnung ob es an dem verlängerten Wochenende lag, aber nochmals werden wir Freiburg wohl nicht besuchen, dafür war es dann doch zu stressig. Auch kulinarisch war Freiburg nichts besonderes, die meisten guten Restaurants hatten Sonn- und Feiertags geschlossen und generell hat man neben Schweinshaxen, Schnitzel und Flammkuchen keine große Auswahl. Einmal im Leben könnt ihr Freiburg aber einen Besuch abstatten, das Münster, die Altstadt mit ihren Bächle und der Schlossberg sind schon sehr sehenswert!

Galerie (44 Fotos)

Willi Thiel

Geschrieben von Willi Thiel am 27. Mai 2018.


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Kommentare

Dieter
vor 6 Jahren

Guten Tag Herr Thiel,

Alles in Allem ein „netter Bericht“ über Freiburg,allerdings störe ich mich daran,dass Sie sich in der Aussage mehrmals wiederholen,es seien überall zuviel Menschen. Das ist doch ziemlich normal in einer Großstadt,zumal so einer tollen und lebendigen wie Freiburg. Außerdem sind gut gefüllte Restaurants und Biergärten ein Zeichen guter Qualität und Atmosphäre.

Gruß

Dieter

vor 6 Jahren

Hallo Dieter,

vielen Dank für Ihren Kommentar!

Um auf Ihre Kritik einzugehen: Eigentlich schreibe ich im Artikel nur genau einmal, dass es mir zu voll war, und zwar in dem Abschnitt über die Altstadt, was ich dann im zusammenfassenden Fazit noch einmal erwähne. Und ich schreibe auch nicht „überall“, sondern es dreht sich nur um die Freiburger Altstadt. Verzeihung, falls ich mich da vielleicht ein wenig mißverständlich ausgedrückt habe. Es mag sein, dass das in einer Großstadt normal ist, aber deshalb muss es mir ja noch lange nicht gefallen. Zumal ich diesen Eindruck in vielen Großstädten bisher nicht hatte, selbst New York, Peking und Tokio fand ich da entspannter.

Ebenso mag es für manch einen ein Zeichen für gute Qualität und Atmosphäre sein, in einem Biergarten bei ohrenbetäubendem Lärm halb auf dem Schoß des Nachbarn sitzen zu müssen, meine Vorstellungen von einem gemütlichen Biergartenbesuch sieht allerdings anders aus.

Aber Meinungen sind nunmal verschieden und in meinem Blog schreibe ich ehrlich über meine Meinungen und Erfahrungen. Ich hoffe, das können sie verstehen.

Viele Grüße,
Willi

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