Unser dritter Tag auf dem Wild Atlantic Way in Irland führte uns auf die – abgesehen von der Hauptinsel – größte Insel Irlands, nach Achill Island. Auf dem Weg dorthin besuchten wir natürlich wieder einige Sehenswürdigkeiten, über die ich euch in diesem Artikel einen kleinen Überblick geben werde.
Streckenverlauf
Nach dem obligatorischen Full Irish Breakfast in unserer Unterkunft begaben wir uns in unseren Mietwagen und fuhren den Wild Atlantic Way erst einmal ein Stück zurück in Richtung Norden, um dem Friedhof in Drumcliff zu besuchen, der wegen eines Hochkreuzes und eines Rundturms bekannt ist. Danach drehten wir um und folgten dem Wild Atlantic Way wie üblich wieder in Richtung Süden. Unser Ziel war der Strand Strandhill und das dortige Shell Café. Nach einer kleinen Stärkung führte es uns nach Enniscrone zum Enniscrone Pier. Über den „Strand hinter dem Strand“ namens Lacken Strand fuhren wir zu unserem Highlight des Tages, zu den Klippen von Downpatrick Head. Nach einem ausgiebigem Spaziergang machten wir uns abschließend zu unserer Unterkunft auf Achill Island auf den Weg.
Drumcliff Cemetery
Den Friedhof in Drumcliff hatten wir auf unserem Weg nach Sligo am Vorabend vollkommen ignoriert und links liegen lassen. Ein Fehler, wie sich beim Stöbern in diversen Reiseführern herausstellte. Deshalb fuhren wir am Morgen erst einmal ein kleines Stück auf dem Wild Atlantic Way zurück, um dem Friedhof doch noch einen Besuch abzustatten. Der Friedhof ist wegen eines Keltenkreuzes aus dem 9. Jahrhundert und eines teilweise zerstörten Rundturmes aus dem 10. oder 11. Jahrhundert bekannt, welcher 1396 vom Blitz getroffen wurde. Außerdem befindet sich auf dem Friedhof die Kirche „St. Columba's Church of Ireland“.
GPS: 54.325845°, -8.493580° (OpenStreetMap, Google Maps)
Strandhill Beach
Nach dem Spaziergang auf dem Friedhof begaben wir uns wieder auf den Wild Atlantic Way und folgtem diesem wieder in die übliche Richtung, nach Süden. Unser Ziel war Strandhill, der größte Küstenort der Grafschaft Sligo. Bereits bei der Einfahrt in den Ort wird man von zahlreichen Läden für Surfbretter und Surfzubehör begrüßt, denn mitten im Ort befindet sich der Strand Strandhill Beach, der aufgrund seiner hohen Wellen vor allem bei Surfern sehr beliebt ist. Die höchsten Wellen entstehen dabei zum Ende der Flut, dann wenn die Tide am höchsten ist. Da während unseres Spaziergangs entlang des steinigen Strandes gerade Ebbe herrschte und das Wetter eher bescheiden war, waren an diesem Morgen auf dem Meer leider keine Surfer zu sehen.
GPS: 54.268849°, -8.611442° (OpenStreetMap, Google Maps)
Shells Cafe
Nach dem Spaziergang in der frischen Meeresluft war es an der Zeit für eine kleine Stärkung. Glücklicherweise befindet sich in Strandhill Beach eines der besten Cafés in ganz Irland, das Shells Café, das von einem Irisch-Südafrikanischem Paar betrieben wird und neben dem eigentlichen Café einen kleinen Verkaufsraum für Brote, Lebensmittel aus biologischer Herstellung, Bücher und verschiedene Handarbeiten enthält.
Sämtliche Zutaten für die selbstgebackenen Brote und Kuchen kommen aus lokaler, biologischer Herstellung. Tee und Kaffee sind ebenfalls aus biologischem Anbau. Ich entschied mich für einen „Kokosnuss & Pastinak Kuchen“, der wirklich unglaublich lecker war. Dazu gab es einen „Matcha Latte“, einen Latte Macchiato mit Matcha-Tee anstelle von Kaffee, ein Traum in grün!
Das Shells Café hat die vielen Auszeichnungen zum besten Café Irlands, welche die Wände des Cafés verzieren, wirklich verdient und wenn ihr mal in Strandhill Beach seid, dann solltet ihr euch die leckeren Spezialitäten auf keinen Fall entgehen lassen!
GPS: 54.270103°, -8.609444,13° (OpenStreetMap, Google Maps)
Enniscrone Pier
Zurück auf dem Wild Atlantic Way fuhren wir weiter nach Enniscrone, ein Strandresort mit einem 5 km langen Sandstrand. Leider zeigte sich das Wetter von seiner schlechtesten Seite, weshalb wir auf einen Strandspaziergang verzichteten und nur das 1870 erbaute Pier besuchten. Früher wichtige Anlegestelle für die zahlreichen Fischerboote, ist es wegen des tiefen Wassers heute ein idealer Ausgangspunkt für Sprünge ins kalte Nass.
GPS: 54.220064°, -9.095745° (OpenStreetMap, Google Maps)
Lacken Strand
Unser nächstes Ziel war der Lacken Strand, der „Strand behind the Beach“. Er befindet sich am Ufer des Cloonalaghan Rivers und liegt gleich hinter dem Kilcummin Beach, daher auch der Namenszusatz. Der Strand ist mehr als 500 Meter breit und lang, leider war uns das Wetter immer noch zu schlecht für einen Spaziergang auf dem goldenen Sand.
GPS: 54.274009°, -9.255139° (OpenStreetMap, Google Maps)
Downpatrick Head
Glücklicherweise hatte es aufgehört zu regnen als wir mit Downpatrick Head das Highlight dieses Tages erreichten. Die 40 Meter hohen Klippen befinden sich ein paar Kilometer nördlich der Stadt Ballycastle in der Grafschaft Mayo. Downpatrick Head ist ein sogenannter „Signature Point“ auf dem Wild Atlantic Way und bietet gleich mehrere Sehenswürdigkeiten: Der Namensgebende St Patrick hat an dieser Stelle eine Kirche gegründet, dessen Ruinen noch heute dort stehen. Während des zweiten Weltkrieges wurde auf den Klippen ein Aussichtsposten errichtet, der ebenfalls heute noch dort zu finden ist. Außerdem befindet sich unter den Klippen ein beeindruckendes Blowhole mit dem Namen Poll Na Seantainne. Am spektakulärsten fand ich aber die Klippen selbst und vor allem die etwas vor den Klippen stehende Felsnadel mit dem Namen Dún Briste.
GPS: 54.322869°, -9.345812° (OpenStreetMap, Google Maps)
Festliegende Schafe
Bei unserem Spaziergang auf Downpatrick Head stießen wir auf ein festliegendes Schaf. Diese Schafe haben sich durch Wälzen in diese missliche Situation gebracht und können sich alleine nicht mehr aus dieser Lage befreien. Wenn ihnen nicht geholfen wird, sterben sie meistens recht schnell in dieser Position.
Wenn ihr ein Schaf in dieser Situation vorfindet, dann helft ihm, indem ihr euch seitlich neben das liegende Schaf stellt und ihm einen leichten Schubs gegen den Rücken gibt. Das reicht dem Schaf dann normalerweise schon als Hilfestellung, es wird sich aufrichten und aufgrund seines Fluchtreflexes vor euch weglaufen. Anschließend wird es euch einen dankbaren Blick zuwerfen. Solltet ihr eine Weide betreten müssen um dem Schaf zu helfen, dann zerstört bitte keine Weidezäune und vergewissert euch, dass kein Schafbock auf der Weide ist, sonst liegt ihr bald ebenfalls auf dem Rücken! Alternativ könnt ihr auch schauen, ob ihr am Weidezaun Kontaktdaten findet und dem Schäfer bescheid sagen.
Nachdem wir dem Schaf das Leben gerettet hatten, begaben wir uns wieder zurück zu unserem Auto und setzten unsere Fahrt fort.
Auf dem Wild Atlantic Way nach Achill Island
Da der Tag sich dem Ende neigte und es noch ein gutes Stück bis zu unserer Unterkunft auf Achill Island war, besuchten wir nach Downpatrick Head keine Sehenswürdigkeiten mehr und fuhren auf direktem Weg nach Achill Island.
Achill Island
Achill Island ist mit 146 km² neben der Hauptinsel die größte Insel Irlands und ist über eine Brücke leicht zu erreichen. Fast die komplette Insel ist von Torfmooren bedeckt.
GPS: 53.932397°, -9.923074° (OpenStreetMap, Google Maps)
Achill Water's Edge
Im Norden der Insel, nur ein paar hundert Meter vom Strand entfernt, lag unsere Unterkunft für diese Nacht, das Achill Water's Edge, in dem wir uns ein „Deluxe Doppelzimmer mit Meerblick“ gegönnt haben. Das familiengeführte B&B war wirklich wunderschön und eine der besten Unterkünfte, die wir während unserer Reise hatten! Nach unserer Ankunft wurden wir, wie fast immer, mit selbstgebackenem Kuchen sowie Kaffee und Tee verwöhnt. Während wir uns über den Kuchen hermachten gab uns unsere Gastgeberin Sinead ein paar nützliche Tipps für unsere Weiterreise am nächsten Tag. Aber dazu dann mehr im nächsten Artikel des Reisetagebuchs!
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