Auf der Ringstraße nach Vík

Island-Tagebuch 2015 – Tag 3: Seljalandsfoss, Eyjafjallajökull, Skógafoss, Mýrdalsjökull, DC-3 Wrack, Dyrhólaey, Reynisdrangar und Vík í Mýrdal

vor 9 Jahren veröffentlicht unter Reisen Island.

Die erste „echte“ Etappe unseres Roadtrips war für unseren dritten Tag in Island geplant. Sie führte uns von der Hauptstadt Reykjavík über die Ringstraße zur südlichsten Stadt auf dem Festland Islands, der „Bucht am sumpfigen Tal“, Vík í Mýrdal. Trotz seiner weniger als 300 Einwohner stellt der Ort ein wichtiges Dientsleistungs- und Versorgungszentrum für die Bewohner rund um den Gletscher Mýrdalsjökull dar. Dank einer großen Anzahl von Gästehäusern und Hotels bietet Vík í Mýrdal sich außerdem ideal als Zwischenstation für einen Roadtrip an.

Auf dem Weg von Reykjavík nach Vík í Mýrdal folgten wir einfach immer der Ringstraße und sind dabei die folgenden Sehenswürdigkeiten abgefahren:

  • Den Wasserfall Seljalandsfoss
  • Das Eyjafjallajökull Visitor Centre
  • Die in den Drangshlíð Drangur Rock gebauten Häuser
  • Den Wasserfall Skógafoss
  • Eine Gletscherzunge des Gletschers Mýrdalsjökull
  • Das DC-3 Flugzeugwrack am schwarzen Strand
  • Die Halbinsel Dyrhólaey
  • Den schwarzen Strand Kirkjufjara
  • Die Basaltfelsen von Reynisdrangar

Streckenverlauf

Seljalandsfoss

Karte an den Koordinate 63.615947°, -19.992698°

Seljalandsfoss

Die erste Sehenswürdigkeit der Etappe war der 66 Meter Hohe Wasserfall Seljalandsfoss. Der Wasserfall fällt über einen Felsvorsprung, sodass man in einer Art Höhle hinter dem fallenden Wasser hindurchgehen kann, was wir uns natürlich nicht nehmen ließen. Der Weg war extrem rutschig und wir wurden sehr sehr nass, aber es war schon ein einzigartiges Erlebnis durch den Wasserfall hindurch auf das Land nach draußen zu blicken! Nach einer Umrundung des Wasserfalls und kurzem Trocknen in Sonne und Wind ging es dann wieder zurück auf die Ringstraße.

GPS: 63.615947°, -19.992698° (OpenStreetMap, Google Maps)

Eyjafjallajökull Visitor Centre

Karte an den Koordinate 63.543111°, -19.667995°

Eyjafjallajökull Visitor Centre

Das Eyjafjallajökull Visitor Centre war zwar nicht Teil unseres Programms, aber seine einladende Lage direkt an der Ringstraße sowie der tolle Blick auf den Eyjafjallajökull haben uns zu einem kurzen Stopp verleitet. Vor dem Visitor Centre fanden wir einige Infotafeln mit Fotos und Informationen über den Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahre 2010. Für 800 ISK (~ 5€) bekommt ihr im inneren des Visitor Centre noch mehr Informationen geboten, was wir uns aber sparten und unsere Reise nach ein paar Fotos fortsetzten.

GPS: 63.543111°, -19.667995° (OpenStreetMap, Google Maps)

Drangshlíð Drangur Rock

Karte an den Koordinate 63.523469°, -19.553986°

Drangshlíð Drangur Rock

Von der Ringstraße aus erspähten wir die in den Drangshlíð Drangur Rock gebauten Häuser, die auch nicht auf unserem Programm standen. Ihr ungewöhnliches Aussehen war aber Grund genug um eine weitere Pause einzulegen und den Häusern einen Besuch abzustatten. Die Form des Felsen und der dort hinein gebauten Häuser erwiesen sich als interessantes Motiv. Zur Geschichte dieser Häuser konnte ich aber leider nichts in Erfahrung bringen, weshalb ich es hier bei Fotos belassen werde.

GPS: 63.523469°, -19.553986° (OpenStreetMap, Google Maps)

Skógafoss

Karte an den Koordinate 63.528961°, -19.513175°

Skógafoss

Mit dem Skógafoss erreichten wir dann wieder einen geplanten Stopp auf unserer Reise nach Vík. Den Skógafoss kann man getrost als die größte Dusche Islands bezeichnen. Er erzeugt unglaublich viel Gischt und man kann am Rande des Flusses bis zum Fuße des Wasserfalls gehen. Ein großer Fehler wie sich herausstellte, denn sobald der Wind die Richtung wechselt, kann man gar nicht schnell genug vor der Gischt weglaufen. Glücklicherweise waren wir wasserdicht eingepackt und meine Kamera konnte wieder einmal ihre Unterwasserfähigkeiten unter Beweis stellen. Der isländische Wind machte aber wie immer einen guten Job, bevor wir unseren Mietwagen erreichten, waren wir schon wieder trocken.

GPS: 63.528961°, -19.513175° (OpenStreetMap, Google Maps)

Mýrdalsjökull

Karte an den Koordinate 63.532435°, -19.370068°

Mýrdalsjökull

Der Auslassgletscher Solheimajökull des Gletschers Mýrdalsjökull war wieder ein ungeplanter Zwischenstopp, der sich dennoch lohnte. Wir mussten eine Weile laufen um vor dem schwarzen Auslassgletscher zu stehen, denn der Gletscher ist in den letzten Jahren extrem schnell zurück gegangen. Er ist trotzdem noch sehr mächtig und hinterließ einen bleibenden Eindruck bei uns. Auf dem Gletscher machte eine Gruppe gerade eine Gletscherwanderung, beim Beobachten dieser konnten wir uns bereits ein wenig auf unsere Gletscherwanderung einstimmen, die am nächsten Tag stattfinden sollte. Nach einem gemütlichen Kaffee in einer kleinen Hütte am Fuße des Gletschers setzten wir dann unsere Reise dann fort.

GPS: 63.532435°, -19.370068° (OpenStreetMap, Google Maps)

DC-3 Flugzeugwrack

Karte an den Koordinate 63.459112°, -19.364806°

DC-3 Flugzeugwrack

Eigentlich hatten wir uns ja für Island entschieden, um die isländischen Natur zu bewundern, das Flugzeugwrack einer DC-3 der US Navy am schwarzen Strand war aber doch ein Highlight für mich, auf das ich mich schon sehr gefreut habe.

Das Flugzeugwrack ist in den letzten Jahren zu einer kleinen Touristenattraktion geworden, hauptsächlich natürlich für Hobbyfotografen. So tummelten sich auch einige Leute mit üppiger Fotoausrüstung um das Flugzeugwrack und es war schwer, mal ein Foto ohne Menschen vor dem Wrack hinzukriegen. Ein Besuch lohnt sich aber auch ohne die Absicht das beste Foto zu machen, es wirkt schon sehr postapokalyptisch wie dieses zerfallende Wrack ganz alleine im weiten, schwarzen Sandstrand liegt. Um das Flugzeugwrack zu erreichen müsst ihr von der Ringstraße einer ziemlich holprigen Schotterstraße über den Strand folgen bis ihr irgendwann einen kleinen Parklplatz erreicht. Auch hier war es von Vorteil, ein geländetaugliches Fahrzeug gemietet zu haben.

GPS: 63.459112°, -19.364806° (OpenStreetMap, Google Maps)

Dyrhólaey

Karte an den Koordinate 63.404409°, -19.129221°

Dyrhólaey

Die 115 Meter hoch aufragende Halbinsel Dyrhólaey, isländisch für „Türlochinsel“, ist vor allem für das namensgebende Felsentor an der Spitze des Kaps bekannt. Um die Halbinsel zu erklimmen mussten wir über eine unbefestige, teils sehr unwegsame und steile Piste den Berg erklimmen, mit unserem Allrad-Wagen war das aber kein allzu großes Problem. Oben angekommen spazierten wir um den sehenswerten Leuchtturm von 1927 und genossen die Aussicht auf den schwarzen Sandstrand und die Felsformationen von Reynisdrangar. Vereinzelt konnten wir hier auch Puffins (auch „Papageitaucher“ genannt) beim Tauchen nach Fischen beobachten.

GPS: 63.404409°, -19.129221° (OpenStreetMap, Google Maps)

Kirkjufjara

Karte an den Koordinate 63.403732°, -19.103825°

Kirkjufjara

Am anderen Ende der Halbinsel Dyrhólaey fanden wir noch einen weiteren Parkplatz, von diesem konnten wir an den schwarzen Sandstrand Kirkjufjara absteigen. Ein Teil des Strandes befindet sich in einer felsigen Bucht, die aus Basalt besteht. Die Wellen verursachten auf dem schwarzen Vulkangestein ein wunderschönes Rauschen, was ich so nie zuvor gehört habe. Alleine um dieses Geräusch zu genießen solltet ihr dem Strand einen Besuch abstatten!

GPS: 63.403732°, -19.103825° (OpenStreetMap, Google Maps)

Reynisdrangar

Karte an den Koordinate 63.404379°, -19.044787°

Reynisdrangar

Am Abend führte es uns dann zu den Basaltsäulen von Reynisdrangar, da sich dort zu dieser Uhrzeit die meisten Puffins aufhalten sollen. So war es auch und die Felsen sowie der Himmel über uns war übersäht von Puffins! Die Vögel sind unglaublich niedlich und es macht Spaß, ihnen bei der Jagd zuzusehen!

Reynisdrangar Felsen

Neben den vielen Puffins waren aber auch die Basaltsäulen sehr sehenswert. Dem Mythus nach entstanden sie, als zwei Trolle einen Dreimaster an Land ziehen wollten, dabei wurden sie jedoch vom Sonnenlicht überrascht und versteinerten dadurch.

GPS: 63.404379°, -19.044787° (OpenStreetMap, Google Maps)

Vík í Mýrdal

Karte an den Koordinate 63.422352°, -19.008197°

Endstation war Vík í Mýrdal, wo wir über Airbnb ein Zimmer in einem Gästehaus gebucht hatten. Wir wurden von unserer Gastgeberin Hrund herzlichst empfangen und bekamen Hákarl mit Brennivín angeboten, das Nationalgericht Islands. Hákarl wird aus vergammeltem Hai hergestellt und Brennivín ist ein Schnaps aus fermentierten Kartoffeln mit Kümmeln, auch „Schwarzer Tod“ genannt. Dementsprechend hat es auch geschmeckt, Hákarl war so ziemlich das ekelhafteste, das ich je gegessen habe. Durch den Brennivín, der sofort hinterhergekippt wird, neutralisiert sich der Geschmack aber doch sehr effektiv.

Etwas richtiges zu Essen gabe es dann noch im Suður-Vík, wo es Lammfilet mit gebackener Kartoffel, Gemüse und Pilzen gab. Dazu war eine große Auswahl an isländischem Craftbeer vorhanden, ganz nach meinem Geschmack. Das Restaurant ist sehr nett eingerichtet und das Essen war wirklich lecker, hier kann ich eine klare Empfehlung aussprechen!

GPS: 63.422352°, -19.008197° (OpenStreetMap, Google Maps)

Galerie (32 Fotos)

Willi Thiel

Geschrieben von Willi Thiel am 20. September 2015.


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