Am dritten Tag unserer Reise fuhren wir von Siem Reap aus in die Hauptstadt von Kambodscha, nach Phnom Penh. Doch bevor dir dort ankamen, gab es traditionelles Khmer-Essen in einem Restaurant mit wunderschöner Aussicht und zum Nachtisch ein paar Heuschrecken, Frösche und Vogelspinnen vom Insektenmarkt. Am Abend starteten wir dann unsere Erkundung von Phnom Penh.
Nach Phnom Penh
Schon früh ging es los, denn von Siem Reap bis Phnom Penh lag eine Strecke von gut 320 Kilometern vor uns. Bei den kambodschanischen Straßen- und Verkehrsverhältnissen dauert das schon Mal etwas länger. Es ging vorbei an Steinmetzen, in denen wunderschöne Buddhas gemeißelt wurde; an unendlich vielen kleineren Straßenständen, an denen es hauptsächlich Benzin, Getränke und Knabberkram gab; an zusammengeschusterten Baracken und glorreichen Häusern; und natürlich an etlichen riesigen Reisfeldern. Die Fahrt war wirklich sehr abwechslungsreich und dementsprechend schnell verflog die Zeit.
Prey Pros Rest Area
Pünklich zur Mittagszeit erreichten wir dann die Prey Pros Rest Area, ein relativ großes Restaurant mit traumhafter Aussicht auf den Prey Pros See und bei den (für uns noch immer sehr günstigen) Preisen wahrscheinlich exklusiv für Touristen. Ich probierte mich wieder einmal an traditionellem Khmer, aber das Essen konnte mich leider nicht überzeugen. Umso genialer war die Aussicht, die wir von unserem Bungalow direkt über dem See hatten.
GPS: 12.788725°, 104.813880° (OpenStreetMap, Google Maps)
Mopedtankstellen in Kambodscha
Gesättigt ging es dann wieder zurück in den Bus und weiter in Richtung Hauptstadt. Da unsere Wasservorräte sich so langsam dem Ende zuneigten, legten wir einen weiteren Stopp bei einen der Verkaufsstände am Straßenrand ein. Für ein paar Cent besorgten wir uns eisgekühltes Wasser und ein paar Knabbereien.
An fast jedem Straßenstand in Kambodscha findet ihr auch diese mit einer gelben Flüssigkeit gefüllten Behältnisse, meistens Cola-PET-Flaschen oder Red-Label-Glasflaschen. Diese solltet ihr keinesfalls trinken! Denn in den Flaschen befindet sich Benzin für die unzähligen Roller und Mopeds auf den Straßen Kambodschas. Da Tankstellen rar sind, tanken die Mopedfahrer ihren fahrbaren Untersatz hier auf und nehmen gleich noch ein wenig Vorrat mit, denn man weiß ja nie!
GPS: 13.220258°, 104.185270° (OpenStreetMap, Google Maps)
Insektenmarkt
Nächster Halt war dann der Insektenmarkt bei Phnom Penh. Da sich in dem bitterarmen Land nicht jeder Fleisch und Fisch leisten kann, hat sich eine „günstigere“ Esskultur entwickelt. Denn in ganz Kambodscha gehören Käfer, Würmer, Grillen und kleine Frösche zur Speisekarte wie bei uns das täglich Brot. Die Insekten werden frittiert und anschließend mit ordentlich Chili, Salz und Knoblauch gewürzt. Da sie den ganzen Tag bei 35°C und mehr im Freien rumstehen, sind sie für unsere Mägen nicht wirklich gut zu vertragen. Ich traute mich trotzdem und probierte mich an Grillen, Fröschen und Mehlwürmern. Alles gar nicht so schlecht, wobei Grillen mein absoluter Favorit waren! Ekel habe ich – im Vergleich zu manch anderen in unserer Gruppe – überhaupt keinen verspürt und mein Magen hat die ungewohnte Mahlzeit auch bestens vertragen.
Zum Abschluss durfte sich dann noch jeder eine lebende Vogelspinne auf dem Arm rumkrabbeln lassen, bevor es wieder in den Bus und auf die Straße ging.
GPS: 12.052000°, 105.044530° (OpenStreetMap, Google Maps)
G Eleven Hotel
Als wir am Abend unser Hotel in Phnom Penh, das G Eleven, erreichten, schüttete es wie aus Kübeln. Wir flüchteten direkt aus unserem Bus in die Lobby und die armen Hotelmitarbeiter versuchten verzweifelt, unser Gepäck trocken in die Lobby zu bekommen. Die Straße vor unserem Hotel stand vollkommen unter Wasser und es war ein Spektakel den Tuk Tuks und Rollern beim Durchfahren der riesigen Pfütze zuzusehen. Aber auch die Kakerlaken flüchteten vor dem vielen Wasser in die Lobby und wir hatte alle Mühe damit, sie davon abzuhalten, sich in unseren Backpacks einzunisten. Die schreckhaften Dinger waren aber schnell wieder vertrieben und nachdem unser Guide uns alle eingecheckt hatte, konnten wir unser (kakerlakenfreies) Zimmer beziehen.
Apropos „Ungeziefer“: Es ist in Kambodscha übrigens völlig normal und gewollt, dass ihr in eurem Hotelzimmer einen oder mehrere Geckos habt. Diese kümmern sich nämlich hervorragend um das Ungeziefer und vor allem um die nervigen Moskitos! Ihr braucht euch auch keine Sorge machen, dass sie euch zu Nahe kommen, denn sie sind so schreckhaft, dass ihr sie meistens nur kurz nach dem Licht einschalten zu sehen bekommt und sie sich dann wieder hinter den Fernseher oder Schrank verziehen. Allerdings können die Geckos Nachts schon einen ganz schönen Terz machen, vor allem wenn ihr ein Männchen und ein Weibchen im Zimmer habt.
GPS: 11.564042°, 104.927302° (OpenStreetMap, Google Maps)
Khmer Savaran
Nachdem der Regen vorübergezogen war, machten wir uns auf zum Abendessen. Unser Guide entführte uns in das Khmer Savaran am Ufer des Mekong. Wie in fast allen kambodschanischen Restaurants wurde auch hier Happy-Pizza angeboten, optional sogar „Extra Happy“. Falls ihr beabsichtig, eine Happy Pizza zu essen, solltet ihr wissen, dass das was wie Oregano aussieht kein Oregano ist, ansonsten guten Appetit und viel Happiness!
GPS: 11.567615°, 104.931020° (OpenStreetMap, Google Maps)
Rotlichtbezirk Phnom Penh
Offiziell ist Prostitution in Kambodscha verboten, doch in den letzten Jahren kommen immer mehr Touristen in der Hoffnung auf billigen Sex in das Land und das horizontale Gewerbe erlebt einen waren Boom. Sehen konnten wir das im Rotlichtbezirk von Phnom Penh, wo die Bars mit einschlägigen Namen dezent auf die Möglichkeiten hinweisen. Das diese Entwicklung aber alles andere als positiv ist, könnt ihr zum Beispiel in diesem Artikel über Sextourismus in Kambodscha nachlesen.
Anschließend begaben wir uns zurück in unser Hotel, wo wir uns ausschliefen für den nächsten Tag in Phnom Penh, doch dazu mehr im nächsten Artikel!
GPS: 11.570605°, 104.927279° (OpenStreetMap, Google Maps)
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