Pünktlich zum Indian Summer führte es uns auf einen 15-tägigen Roadtrip durch die Nationalsparks in den kanadischen Rocky Mountains. Wir starteten unsere Reise in Calgary, über Banff, Jasper und Kamloops fuhren wir dann bis zu unserer Endstation in Vancouver. Auf dem Weg dorthin besuchten wir vor allem die Sehenswürdigkeiten in den Nationalparks Banff und Jasper und rund um Whistler. Außerdem erkundeten wir an einem Tag Calgary und an drei Tagen Vancouver. Über diese erlebnisreiche Reise werde ich euch nun in den folgenden Wochen in einem ausführlichen Reisetagebuch berichten.
Reiseplanung
Reiseroute
Die Planung einer Reise entfaltet die Vorfreude auf die Reise ja erst so richtig und macht mir meistens genauso viel Spaß wie die Reise selbst, weshalb diese auch dieses Mal nicht zu kurz kam. Mithilfe des Lonely Planet Banff, Jasper and Glacier National Parks und diversen Reiseblogs plante ich sorgfältig unsere Route durch die Nationalparks. Wichtig war uns dieses Mal, nicht täglich die Unterkunft zu wechseln, wie wir es bei Roadtrips sonst bevorzugen. Deshalb entschieden wir uns für nur fünf verschiedene Unterkünfte auf unser 15-tägigen Reise. Nachdem ich unsere Reiseroute grob geplant hatte, buchten wir die Unterkünfte entlang dieser Strecke.
Unterkünfte
Hier eine Übersicht unserer Unterkünfte, mit denen wir mit Ausnahme der Unterkunft in Vancouver sehr zufrieden waren. In den jeweiligen Reisetagebuch-Artikeln zu den entsprechenden Orten werde ich nochmal genauer auf die einzelnen Unterkünfte eingehen.
Ort | Unterkunft | Nächte |
---|---|---|
Calgary | Lakeview Signature Inn Calgary Airport | 2 |
Banff | Douglas Fir Resort & Chalets | 4 |
Jasper | 2 Swans Inn Jasper | 3 |
Kamloops | Pacific Inn & Suites Kamloops | 1 |
Vancouver | Columbia House by Citiwest | 4 |
Flug und Mietwagen
Nach umfangreicher Preis-Recherche in diversen Mietwagen- und Flugsuchportalen fragten wir zusätzlich noch einen Preis für Flug- und Mietwagen bei unserem lokalen STA Travel-Reisebüro an, welche uns dann tatsächlich den günstigsten Preis anboten.
Flug
Bei Flügen, die länger als 6 Stunden dauern, bevorzugen wir grundsätzlich Direktflüge ohne Stopover. Auf Stopover in den USA können wir aufgrund der aktuellen politischen Lage dort sowieso gerne verzichten. Am Ende übrig blieb also nicht viel mehr übrig als Air Canada, die sowohl zwischen Frankfurt und Calgary als auch zwischen Frankfurt und Vancouver Direktflüge anbieten, perfekt für uns, auch wenn die Flüge nicht ganz günstig waren.
Das Personal war sehr nett, die Beinfreiheit war okay, das Entertainment-Programm umfangreich und die enthaltenen Mahlzeiten waren, nun ja, wie Flugzeugmahlzeiten nun mal sind. Was uns aber definitiv geärgert hat, war die Tatsache, dass bei einem (Hin- und Rückflug-)Preis von über 1000 € pro Person kein fester Sitzplatz enthalten ist und dieser nochmal extra zu bezahlen wäre. In dieser Preisklasse finde ich das ziemlich unverschämt und wir haben es auch nicht eingesehen, für keinerlei Mehrleistung der Airline zusätzlich etwas zu bezahlen. So saßen wir auf Hinflug auf den unattraktiven Mittelplätzen des Flugzeugs und auf Rückflug sogar voneinander getrennt jeweils in der Mitte einer Dreierreihe. Ein Grund für mich, Air Canada in Zukunft eher zu meiden und auf die kundefreundlicheren Airlines wie Lufthansa und Condor zurückzugreifen, die auf Langstreckenflügen (noch) die Sitzplatzreservierung inklusive bieten.
Mietwagen
Den Mietwagen buchten wir bei STA Travel in Kombination mit dem Flug, was zu einem günstigeren Angebot führte. STA Travel vermittelte den Mietwagen für Sunny Cars, welche den Mietwagen wiederum für Alamo vermittelten. Manchmal frage ich mich wirklich, wieviel von dem Dumpingpreisen da am Ende noch beim eigentlichen Vermieter ankommt, aber kann mir ja auch eigentlich egal sein.
Angekommen am Flughafen Calgary machten wir uns sofort auf den Weg zum Schalter von Alamo, um unseren gemieteten SUV entgegenzunehmen. Dort erwartete uns aber erstmal eine sehr lange Menschenschlange. Wir stellten uns hinten an und warteten genau eine Stunde und zwanzig Minuten, bis wir endlich an der Reihe waren — ein Traum nach einem knapp 10-stündigen Atlantikflug! Während wir warteten, bemerkten wir immer wieder, wie sich Unmut breit machte, da die von den Kunden gemieteten Autos anscheinend nicht vorrätig waren und sie mit noch längeren Wartezeiten vertröstet wurden. „Das kann ja noch heiter werden“, dachten wir uns. Und als wir endlich an der Reihe waren, erwartete uns auch schon die nächste Überraschung: Der von uns gemietete SUV war zwar vorrätig, aber da SUVs an diesem Tag Mangelware waren, bot man uns ein kostenloses Upgrade auf einen Pickup-Truck an. Wirtschaftlich und umwelttechnisch natürlich eine Katastrophe, konnte ich das Angebot aber trotzdem nicht ablehnen, wann hat man schonmal die Gelegenheit auf einen Roadtrip mit einem nagelneuen Pickup-Truck mit 400 PS?
Das Upgrade relativisierte unseren Unmut über die viel zu lange Wartezeit etwas, aber nochmals werden wir wohl keinen Mietwagen bei Alamo buchen. An den Schaltern von Hertz, Avis, Thrifty, und Enterprise war nämlich gar nichts los, was vermutlich vor allem am Preis liegt. Hier solltet ihr jedenfalls genau abwägen, was euch wichtiger ist, verlorene Lebenszeit oder überteuerte Mietwagen.
Internationaler Führerschein
Ein internationaler Führerschein wird für Kanada empfohlen, für den Mietwagenanbieter brauchte ich diesen allerdings nicht. Solltet ihr in eine Polizeikontrolle kommen, könnt ihr aber nach dem internationen Führerschein gefragt werden, daher ist es besser, einen dabei zu haben. Für einen kleinen Obolus (ich habe 16€ gezahlt) und einem aktuellen Passbild bekommt ihr diesen nach Vorlage eures EU-Führerscheins bei eurer zuständigen Führerscheinbehörde.
Verkehrsregeln
Auch unterscheiden sich die Verkehrsregeln in Kanada ein wenig von den unseren. An roten Ampeln dürft ihr beispielsweise (nach Anhalten an der Stopplinie) rechts Abbiegen, sofern frei ist und es nicht explizit durch Schilder verboten ist. An Kreuzungen mit Ampeln, an denen ihr linksabbiegen wollt, bedeuten blinkende grüne Ampeln mit Pfeil nach links, dass ihr fahren dürft. Bei konstant leuchtenden grünen Ampeln müsst ihr beim Linksabbiegen auf den Gegenverkehr achten. Bei mehreren Stoppschildern an einer Kreuzung zeigt ein zusätzliches Schild die Anzahl der Stoppschilder an der Kreuzung an. Üblich ist, dass alle vier Straßen an einer Kreuzung ein Stoppschild haben. An diesen Kreuzungen hat derjenige Vorfahrt, der als erstes an der Kreuzung ankam. Die gelben Schulbusse haben übrigens immer Vorfahrt, halten diese zum Ein- und Aussteigen von Kindern, darf der Bus in beiden Richtungen nicht passiert werden!
Mehr Infos könnt ihr auch auf West-Kanada.info finden. Diese Angaben gebe ich selbstverständlich ohne Gewähr, informiert euch vor eurem Roadtrip am besten nochmal bei offiziellen Stellen über die aktuellen Verkehrsregeln in Kanada.
Generell ist Autofahren in Kanada aber sehr viel entspannter als in Deutschland. Das Reißverschlussverfahren funktioniert hier wie vorgesehen. Da alle im gleichen Tempo mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit unterwegs sind, fließt der Verkehr wunderbar. Und überhaupt wird viel mehr Rücksicht aufeinander genommen. Trotz unzähliger Baustellen und einiger liegengebliebener Fahrzeuge haben wir durch diese vorausschauende Fahrweise der Kanadier nicht einmal im Stau gestanden! Autofahren in Kanada macht wirklich Spaß!
Lakeview Signature Inn Calgary Airport
Mit dem Mietwagen fuhren wir nun sofort zu unserer Unterkunft in Calgary, dem Lakeview Signature Inn Callgary Airport, das – wie der Name schon sagt – relativ nahe am Flughafen liegt. Neben einer voll ausgestatteten Küche und einem großen Zimmer stand uns noch ein relativ großer Indoor-Pool inklusive Whirlpool und ein Fitnessraum zur Verfügung. Ein solides kontinentales Frühstück war ebenfalls enthalten. Das Lakeview Signature Inn können wir euch guten Gewissens weiterempfehlen!
Nach dem Einchecken versorgten wir uns noch im örtlichen Grocery-Store mit Lebensmitteln, sowie im benachbarten Liquor Store mit diversen Craftbeeren. Anschließend schliefen wir unseren Jetlag aus, um am nächsten Tag in alter frische die Stadt Calgary zu erkunden. Doch dazu mehr im nächsten Teil dieses Reisetagebuches.
GPS: 51.089246°, -113.998759,12° (OpenStreetMap, Google Maps)
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