Zweimal habe ich nun bereits die Hauptstadt Malaysias besucht, höchste Zeit einen ausführlichen Reisebericht über das heiße Kuala Lumpur zu schreiben.
Normalerweise dient Kuala Lumpur – von den Locals auch gerne „KL“ genannt – nur als Stopover-Ziel bei einer Reise nach Südostasien oder Ozeanien. Wenige verlassen den relativ weit vom Stadtkern entfernten Flughafen um die Stadt zu erkunden. Ich habe Kuala Lumpur gleich zweimal für ganze fünf Tage besucht und war ziemlich begeistert von der lebendigen Stadt.
KL hat 1,6 Millionen Einwohner und ist eine der schnellstwachsenden Städte in Südostasien. Da die Stadt fast am Äquator liegt, herrscht ganzjährig ein tropisches Klima mit Höchstwerten von 33°C und sehr hoher Luftfeuchtigkeit. In diesem Reisebericht werde ich euch die Highlights meiner beiden Trips nach KL näher bringen.
Jalan Alor Street Food Night Market
Bei beiden Reisen war mein erstes Ziel jeweils der Alor Street Food Night Market, der größte Street Food Markt in KL. Der Markt befindet sich in der Straße „Jalan Alor“, an beiden Seiten der Straße säumen Restaurants den Weg. Tagsüber ist in der Straße recht wenig los, aber ab ca. 18 Uhr werden Stühle und Tische auf die Straße geräumt und diverste Street-Food-Stände herangekarrt.
Die Geruchskulisse ändert sich dann von den üblichen Abgasgerüchen in ein Potpourri von Durian und Barbeque und der Markt füllt sich mit Menschen. Kulinarisch findet ihr dort fast alles, was Südostasien zu bieten hat.
Zu meinen Highlights auf dem Jalan Alor Street Food Night Market gehören:
- Satay
- Austernomelett
- Kokosnuss-Eiscreme
- diverse frische Fruchtsäfte
- und selbstverständlich die nicht zu überriechende Durian
GPS: 3.145790°, 101.708817° (OpenStreetMap, Google Maps)
KL Bird Park
Ebenfalls bereits zweimal besucht habe ich den KL Bird Park, ein relativ großer Vogelpark auf einem Hügel inmitten der Stadt. Neben vielen freilaufenden Nimmersatt, Blauen Pfauen, Krontauben und vielen weiteren Vögeln könnt ihr dort Papageien und sogar Strauße füttern.
Ein empfehlenswerter Zeitvertreib für einen halben Tag. Den Vogelpark erreicht ihr übrigens am einfachsten in dem ihr der App Grab ein Fahrzeug bucht, die App hat sich während meiner Besuche generell zur Fortbewegung in KL bewährt.
GPS: 3.143660°, 101.688768° (OpenStreetMap, Google Maps)
SkyBar im Traders Hotel
Einer der besten Orte während dem Sonnenuntergang in Kuala Lumpur ist wohl ein Fensterplatz in der SkyBar des Traders Hotels. Das Hotel liegt südlich des KLCC Parks und bietet einen wundervollen Blick auf die Petronas Twin Towers.
Ich hatte das Glück, dass gerade ein Fensterplatz frei war. Also bestellte ich mir ein relativ teures Bier und genoß den Sonnenaufgang mit Blick auf die Zwillingstürme.
GPS: 3.153987°, 101.714580° (OpenStreetMap, Google Maps)
Petronas Twin Towers
Aber auch von unten sind die Petronas Twin Towers sehr sehenswert. Im Norden der Türme befindet sich ein großer Brunnen, von dort könnt ihr ebenfalls schöne Fotos von den Zwillingstürmen schießen. Damit ihr die großen Türme auch komplett auf euer Foto bekommt, werden euch dort von unzähligen Verkäufern direkt die passenden Fischaugenobjektive für euer Smartphone angeboten.
GPS: 3.157987°, 101.711675° (OpenStreetMap, Google Maps)
Batu Caves
Ein absolutes Must-see sind natürlich die Batu Caves im Norden von Kuala Lumpur. Die 42,7 Meter hohe Statue Murugans und die 272 bunten Treppenstufen in die Höhle sind wohl das beliebteste Fotomotiv Kuala Lumpurs.
Auf den Treppen trefft ihr viele Javaneraffen an, die sich von den Besuchern füttern lassen, sich aber auch gerne mal selbst bedienen. Also behaltet eure Taschen im Auge und hantiert auf der Treppe nicht mit Lebensmitteln rum, die kleinen Biester sind nämlich ganz schön frech.
Oben angekommen findet ihr mehrere Höhlen mit Schreinen vor, die die Geschichte vom Sieg des Gottes Muruan über den Dämon „Soorapadam“ erzählen.
GPS: 3.237415°, 101.683788° (OpenStreetMap, Google Maps)
Thean Hou Temple
Ebenfalls sehr beeindruckend fand ich den chinesichen Thean Hou Temple, der dem chinesichen Seegott Mazu gewidmet ist. Der Tempel ist einer der größten in ganz Südostasien und wirklich sehr sehenswert!
Ich hatte das Glück, bei meinem zweiten Besuch genau zum chinesichen Neujahr vor Ort zu sein und konnte so bei den Feierlichkeiten und Ritualen teilnehmen. So habe ich zum Beispiel den Tempelgott mithilfe eines ausgedruckten Orakels befragt, dass man nach dem Ziehen eines nummerierten Stäbchens aus einem Holzbecher erhält.
GPS: 3.121817°, 101.687635° (OpenStreetMap, Google Maps)
Little India
In unmittelnaher Nähe zum Thean Hou Temple befindet sich die Nachbarschaft Brickfields, auch als Little India bekannt. Hier könnt ihr unzählige indische Geschäfte finden und auch natürlich vorzüglich indisch Essen.
GPS: 3.129047°, 101.684049° (OpenStreetMap, Google Maps)
Petaling Street Market
Neben Little India hat Kuala Lumpur natürlich auch ein Chinatown. Und inmitten diesem befindet sich der Petaling Street Market, wo ihr Plagiate aller Art erwerben könnt. Bis 17 Uhr ist die Straße noch relativ leer, dann schieben plötzlich unzählige Händler ihre aufklappbaren Stände in die Straße und es wird eng und voll. Ein interessantes Schauspiel. Es lohnt sich auch, die vielen kleinen Seitengassen des Marktes zu erkunden, sofern ihr keine Angst vor Ratten habt. Aber keine Angst, die fetten Viecher verziehen sich von alleine, sobald Ihr in ihre Nähe kommt.
GPS: 3.144412°, 101.697616° (OpenStreetMap, Google Maps)
Sri Mahamariamman Temple
Ebenfalls in Chinatown befindet sich der Sri Mahamariamman Temple, der älteste Hindu-Tempel in Malaysia. Bei einem meiner Besuche hatte ich das Glück, bei einer Puja zusehen zu können. Aber auch wenn gerade keine Zeremonie stattfindet ist der große Tempel einen Besuch wert, zumal er in unmittelbarer Nähe des Petaling Street Markets liegt und somit einfach zu erreichen ist.
GPS: 3.143400°, 101.696474° (OpenStreetMap, Google Maps)
Menara KL Tower
Der Menara KL Tower ist mit 421 Metern der höchste Fernsehturm Malaysias und der siebthöchste der Welt. Für 99 MYR (~ 22€) könnt ihr die Aussichtsplattform des Fernsehturms besuchen, was sich meiner Meinung aber nicht wirklich lohnt. Von einer der vielen Sky-Bars in KL habt ihr einen schönere Aussicht und bezahlt dafür nur den Preis eines Cocktails.
Außerdem zog während meinem Besuch das tägliche Gewitter auf und die Aussichtsplattform im Freien wurde geschlossen und wir mussten uns auf das Observation Deck begeben.
GPS: 3.152809°, 101.703808° (OpenStreetMap, Google Maps)
Berjaya Times Square
Ein Einkaufscenter als Sehenswürdigkeit liste ich auch nicht jeden Tag in meinem Blog. Aber den Berjaya Times Square muss ich euch einfach empfehlen, denn mitten in diesem Einkaufszentrum gibt es einen Vergnügungspark mit einer Achterbahn, die durch das halbe Einkaufszentrum fährt. Hin und wieder kann es euch also beim Shoppen passieren, dass eine Achterbahn über euren Köpfen entlang rauscht. Schon etwas außergewöhnlich.
GPS: 3.142177°, 101.710627° (OpenStreetMap, Google Maps)
Unterkunft
Meine Unterkunft habe ich bei beiden Reisen jeweils über Airbnb gebucht. Beide Male befand sich das günstige Apartment in dem Condo „Mercu Summer Suites“. Im Erdgeschoss dieses Hochhauses gibt es mehrere Geschäfte und Restaurants, einen Friseur, eine Geldwechselstube und Touranbieter. Ein Pool und ein Gym sind ebenfalls vorhanden. Außerdem ist viel hilfsbereites Sicherheitspersonal vor Ort. Viele der Wohnungen in dem Condo sind Ferienwohnungen, daher seid ihr kein Fremdkörper in dem Komplex.
GPS: 3.158798°, 101.704922° (OpenStreetMap, Google Maps)
Fazit
Kuala Lumpur ist definitiv mehr als nur ein Zwischenstopp bei einer Flugreise nach Südostasien! Ohne Probleme kann man hier drei oder vier Tage verbringen und ich denke selbst nach einer ganzen Woche wird einem in der riesigen Stadt noch nicht langweilig. Dank Grab kann man sich relativ günstig durch die Stadt bewegen und auch die Lebenshaltungskosten sind relativ human.
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