Unseren sechsten Tag in Kuba hatten wir als reinen Fahrtag geplant. Von Viñales aus ging es über Havanna bis zur Schweinebucht, genauer gesagt, nach Playa Caletón.
Bevor wir aufbrachten, besuchten wir auf der Suche nach ein paar Süßigkeiten noch den Supermarkt in Viñales. Eine große Auswahl gab es da aber nicht, zur Wahl standen Kekse mit Schokofüllung und Kekse mit Zitronenfüllung. Wir entschieden uns für beides! Anschließend haben wir unseren Mietwagen volltanken lassen und brachen in Richtung Osten auf.
Autopista Nacional
Die komplette Strecke war 363 km lang, ein ordentliches Stück bei den kubanischen Straßenverhältnissen. Zum Glück führte ein Großteil der Strecke aber über die beiden gut ausgebauten Straßen „Autopista Este-Oeste“ und „Autopista Nacional“, welche sich beide in relativ gutem Zustand befanden.
Auf der Autopista Nacional erwischte uns dann erstmalig während der Fahrt ein für Kuba typischer Platzregen. Innerhalb von Sekunden stand das Wasser zentimeterhoch auf der Fahrbahn und wir mussten feststellen, dass die Scheibenwischer an unserem Mietwagen wohl auch nur zur Dekoration da waren. Wir mussten unser Tempo auf Schrittgeschwindigkeit drosseln, denn man sah so gut wie nichts und jederzeit hätte ein Vieh- oder Pferdekarren vor uns auftauchen können. Glücklicherweise dauern diese Wolkenbrüche auf Kuba (zumindest im Winter) nicht so lange, nach knapp 10 Minuten war wieder alles vorbei und die Fahrt konnte wieder im üblichen Tempo weiter gehen.
Da wir hungrig wurden, war es einige Kilometer weiter an der Zeit, mal einen kubanischen Rastplatz zu testen. Auf dem Rastplatz waren ein Imbiß sowie ein Restaurant vorhanden. Es gab sogar eine Hütte über einem Graben im Boden, in der man sein Geschäft verrichten konnte.
Wir entschieden uns für das Restaurant, da man beim Imbiß in die Küche sehen konnte und die Hygiene ziemlich fürchterlich war. Beim Restaurant war das vermutlich genauso, aber da haben wir es wenigstens nicht gesehen. Für 3,50 CUC (~3,00 €) bestellten wir Steaks mit Reis und schwarzen Bohnen. Getreu dem Sprichwort „Was nichts kostet, das ist auch nichts!“ war diese Mahlzeit das schlechtete Essen, welches wir in ganz Kuba gegessen haben. Immerhin waren wir satt und die Fahrt konnte fortgesetzt werden.
Schweinebucht
Nach insgesamt sieben Stunden Fahrt kamen wir in der Schweinebucht an. Dort machten wir uns vergeblich auf die Suche nach der Casa Particulares, die wir auf Tripadvisor gefunden und per Email reserviert hatten. Leider gab es in dem ganzen Ort Caletón aber nur eine Straße und keine Hausnummern, was die Suche nicht vereinfachte. Da halfen dann auch keine vorher rausgesuchten GPS-Koordinaten, da sich auch in Google Maps alle Häuser an der gleichen Stelle befanden. Da sich das Suchen recht schnell als sinnlos erwies, baten wir beim B&B El Varadero um Hilfe. Die Besitzerin Osmara war außerordentlich nett und rief für uns den Besitzer der von uns reservierten Casa an. Dieser wusste aber nichts von einer Reservierung und so standen wir erstmal ohne Unterkunft da.
Nach ein paar weiteren Telefonaten von Osmara hat sich das Problem aber gelöst und wir wurden von ihrem Bruder in eine noch freie Casa Particulares in Caletón geführt.
Casa Bertica y Noel
Wir waren sehr dankbar, dass Bertica und Noel noch ein Zimmer für uns frei hatten. Im Nachhinein betrachtet war ihre Unterkunft aber die Schlechteste, in der wir auf unserer Reise übernachtet haben.
GPS: 22.279882, -81.213917
Playa Caletón
Vor dem Abendbrot machten wir noch einen Spaziergang am Playa Caletón entlang und durch den kleinen Ort. Strand und Ort waren wirklich schön und bieten sich für einen längeren Strandurlaub an. Schade, dass wir nur eine Nacht hier verbringen konnten. Bevor es zurück in unsere Casa ging, stockten wir unsere Wasservorräte noch in einem kleinen Supermarkt im Zentrum des Ortes auf.
Platzregen und Stromausfall
Da noch etwas Zeit bis zum Abendbrot war, tranken wir vor unserer Casa Particulares Cuba Libre und rauchten eine der am Vortag erworbenen Cohibas. Um 18:50 Uhr, pünktlich zur Dämmerung, rief der Besitzer der Casa uns rein und verschloss alle Fenster und Türen. In der Dämmerung kämen wohl unzählige Moskitos aus ihren Verstecken und die hätten es nur auf unser Blut abgesehen. So war es auch und trotz geschlossener Fenster und Türen wimmelte es in der ganzen Casa nur so von Moskitos. Da wir aber, wie immer in Kuba, mit Nobite eingerieben waren, verschonten sie uns.
Pünktlich um 19:00 Uhr wurde unser Abendbrot serviert. In diesem Moment fing es draussen heftig an zu regnen und keine drei Minuten später war der Strom im ganzen Ort weg. Aber Noel war vorbereitet und tauchte mit mehreren Taschenlampen auf. So gab es Abendbrot bei Taschenlampenschein.
Das Abendbrot bei Bertica und Noel war mit 12 CUC (~ 10,40 €) teurer als in den anderen Casa Particulares und leider auch nicht so gut wie bei unseren anderen Gastgebern in Kuba.
Leider gab es auch hier kein warmes Wasser in der Dusche und die Klimaanlage funktionerte aufgrund des Stromausfalls erstmal nicht. Nach ca. 1 Stunde ging aber das Licht wieder an und auch die Klimaanlage verrichtete wieder ihren Dienst. Was positiv war, war das viele kalte Bier aus Brasilien, Mexico und Kuba, dass sich im Kühlschrank unseres Zimmers befand, das hat dann doch über einiges hinweg getröstet!
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