Wandern im Valle de Viñales

Kuba-Tagebuch – Tag 5: Eine Wanderung durch eine der schönsten Landschaften Kubas

vor 8 Jahren veröffentlicht unter Reisen Kuba.

Das Valle de Viñales ist eines der schönsten Naturgebiete in ganz Kuba. Aus diesem Grund stand für unseren fünften Tag in Kuba eine Wanderung durch das Tal auf dem Programm. Dafür organisierten wir einen Guide und ließen uns die Berge, Höhlen, Seen, Kaffeeplantagen und Tabakplantagen des Tales zeigen.

Mit Richard durch das Valle de Viñales

Bereits am Vortag haben wir in unserer Casa Particulares nach einem Guide für eine Wanderung durch das Valle de Viñales gefragt. Noch am gleichen Abend kam der Guide Richard, ein Freund der Familie, zur Casa. Wir besprachen die Tour ausführlich, es sollte zu verschiedenen Aussichtspunkten gehen, zu einem natürlichen See in dem man schwimmen kann, zu einer Kaffefarm und zu einer Tabakfarm. Kosten sollte die Tour 30 CUC (~26 €) pro Person, ein ordentlicher Preis für Kuba. Wir stimmten trotzdem zu und verabredeten uns für 9:00 Uhr des Folgetages.

Ungewöhnlich pünktlich für kubanische Verhältnisse stand Richard um 9:00 Uhr morgens mit seinem Motorroller vor unserer Casa Particulares. Wir entschieden uns dazu, die Tour mit unserem Mietwagen zu machen, denn so konnten wir größere Strecken schneller überbrücken. Mit dem Mietwagen folgten wir Richard auf seinem Motorroller zu seinem Haus, wo er sein Gefährt abstellte und zu uns ins Auto steigte.

Mogote Zecarias

Mogote Zecarias im Valle de Viñales

Unser erstes Ziel war ein Aussichtspunkt in der Nähe des Berges Mogote Zecarias. Die ungewöhnlichen Felsformationen im Viñales-Tal sind vor rund 170 Millionen Jahren durch Verkarstung enstanden. Das Tal mit seinen umliegenden Bergen ist ein Nationalpark, welcher seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe „Kulturlandschaft der Menschheit“ gehört.

GPS: 22.643826, -83.693411

Coco Loco

Mogote Zecarias im Valle de Viñales

Beim Aussichtspunkt gab es eine kleine Hütte mit Bar, wo uns Coco Loco angeboten wurde. Coco Loco ist eine aufgeschlagene Kokosnuss, aus der man einen Teil der Kokosmilch entfernt und sie anschließend mit Eis, Ananassaft und viel weißem Rum wieder füllt. Getrunken wird das ganze dann stilecht mit einem Bambusstrohhalm. Selbstverständlich nahmen wir das Angebot an, es war schließlich schon fast 10:00 Uhr und damit allerhöchste Zeit für den ersten Rum!

Valle el Silencio

Valle el Silencio

Anschließend ging es zum Valle el Silencio, das diesen Namen völlig zu recht trägt – solltet ihr vor Ort sein, dann seid einfach mal Still und lauscht der Natur! Im Valle el Silencio ist es aber nicht nur sehr ruhig, dort befindet sich auch ein sehr schöner Badesee. Richard versichterte uns, dass es in dem See keine Krokodile gibt. Nur Schlangen und Fische könnten sich im See rumtreiben, aber diese wären ungefährlich. Also ging es zur Abkühlung erstmal eine Stunde in den See. Wir waren die ganze Zeit für uns alleine und Richard wartete geduldig in einer Hütte am Rande des Sees. Nachdem wir wieder aus dem Wasser waren und uns umgezogen hatten, kamen immer mehr Touristen an und es wurde ziemlich voll. Da hatten wir wohl gutes Timing.

GPS: 22.632592, -83.688812

Höhle

Valle el Silencio

Weiter ging es zu einer Höhle, welche sich gleich in der Nähe des Sees befand. Die Höhle war extrem eng und mit etwas mehr Pfunden auf den Knochen hätte ich nicht mehr durch den Eingang gepasst. Im inneren war es stockdunkel, Richard hatte eine kleine Taschenlampe und wir haben unsere Smartphones zum Beleuchten genutzt. Neben unzähligen Stalagmiten und Stalaktiten sahen wir sehr interessante Felsformationen, für die Richard interessante Vergleiche in der echten Welt hatte. Man brauchte schon etwas Fantasie, aber mit genug Rum im Blut sieht wahrscheinlich jeder Fels aus wie Che Guevara auf einem Elefanten. Jedenfalls haben sich die 2 CUC (~1,790 €) Eintritt gelohnt, das kraxeln über die Felsen in der Höhle hat sehr viel Spaß gemacht!

GPS: 22.636933, -83.688722

Kaffeefarm

Nachdem wir weiter durch etliche Tabak-, Zuckerrohr- und Kaffeefelder gewandert waren, kamen wir zu einer kleinen Kaffeefarm in der Kaffee noch von Hand geerntet, getrocknet und gemahlt wird. Wie genau das funktioniert, erklärte uns der Besitzer der Kaffeefarm ausführlich. Für 6 CUC (~5,20 €) habe ich schließlich ein wenig des Kaffees erworben, stilecht verpackt in einer alten 500 ml-PET-Flasche. Angeblich hält sich das Aroma so länger, aber in Wahrheit haben sie natürlich keine andere Möglichkeit den Kaffee zu verpacken.

An der zur Kaffeefarm gehörenden Bar machten wir eine Pause und tranken unseren ersten Canchanchara. Canchanchara besteht aus Honig, Limonadensaft und natürlich viel weißem Rum. Sehr süß und sehr lecker!

GPS: 22.629415, -83.694999

Aussichtsturm

Valle de Viñales

Nach der Pause wanderten wir weiter durch die Felder des Tales. Nächstes Ziel war ein kleiner Aussichtsturm, mit einer wundervollen Aussicht auf die Felder, die wir zuvor durchquert hatten. Selbstverständlich gab es auch am Aussichtsturm eine Bar und uns wurden diverse Mischgetränke mit Rum angeboten, ausnahmweise verzichteten wir aber dieses mal.

GPS: 22.627845, -83.690777

Tabakfarm

Valle de Viñales

Die letzte Station unserer Tour mit Richard war eine Tabakfarm. Dort bekamen wir ein wenig was zu Zigarren erklärt und uns wurde der Herstellungsprozess gezeigt. Es war eigentlich mehr eine Verkaufsveranstaltung als eine Führung. Die Zigarren, die uns angeboten wurden, waren nikotinfrei und ohne irgendwelche Zusätze. Für 60 CUC (~52 €) kauften wir 20 Zigarren, die in Bambusblätter eingewickelt waren. Angeblich war das mit dem kubanischen Zoll so abgesprochen und in diesem Gebinde hätten wir 50 Zigarren pro Person ausführen dürfen. Wir wollten aber nichts riskieren und beschränkten uns erstmal auf 20 Zigarren. Auch mit dem Hintergedanken, dass wir mit Sicherheit noch häufiger die Möglichkeit bekommen werden, Zigarren zu erwerben. Die aktuellen Zollbestimmungen für Kuba findet ihr übrigens beim Auswärtigem Amt, die für Deutschland gibt es beim Zoll. Zu unserem Reisezeitpunkt galt: „Es können bis zu zwanzig (20) lose Zigarren ausgeführt werden, ohne Nachweise über Herkunft und Kauf vorlegen zu müssen.“ – weshalb wir uns bis Ende unserer Reise darauf beschränkten, für Nichtraucher sind 20 Zigarren auch mehr als genug.

GPS: 22.633905, -83.697405

Mural de la Prehistoria

Mural de la Prehistoria

Nachdem wir uns in unserer Casa Particulares frisch gemacht hatten und uns von der anstrengenden Wanderung erholt hatten, ging es zum Mural de la Prehistoria. Das Mural de la Prehistoria ist ein 1961 geschaffenes, 80 Meter hohes und 120 Meter breites Kunstwerk. Um das Wandgemälde aus der Nähe zu betrachten, müsst ihr 3 CUC (~2,60 €) Eintritt zahlen. Im Eintrittspreis enthalten ist angeblich ein Getränk, welches wir aber nirgendwo bekommen haben. Den Eintritt könnt ihr euch aber auch sparen, denn aus der Ferne war das Wandgemälde schöner anzusehen.

GPS: 22.618495, -83.740920

Balcon del Valle

Balcon del Valle

An der Strasse von Pinar del Rio nach Viñales befindet sich das Hotel Los Jazim. Von dessen Aussichtpunkt haben wir das Valle de Viñales aus einer weiteren Perspektive bewundert. Gleich daneben stießen wir auf das Restaurant Balcon del Valle. Bei traumhafter Aussicht verspeisten wir auf einem der in den Hang gebauten Balkone ein leckeres 3-Gänge-Menü für überraschend günstige 9 CUC (~ 7,80 €) (inkl. Getränk). Solltet ihr nach Viñales kommen, der Balcon del Valle ist ein absolutes Muss!

GPS: 22.596930, -83.721354

Galerie (23 Fotos)

Willi Thiel

Geschrieben von Willi Thiel am 3. April 2016.



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