Am 15. Tag war es an der Zeit, das furchtbare Santiago de Cuba wieder zu verlassen und nach Baracoa aufzubrechen. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt bei Guantanamo Bay und fuhren anschließend über die Leuchtturmstraße, eines der sieben Wundern der modernen Ingenieurskunst in Kuba.
Guantanamo Bay
An der Grenze zur Provinz Guantánamo wurden wir erstmals an einem der Grenzübergänge zwischen den kubanischen Provinzen kontrolliert. Wir mussten unsere Pässe vorzeigen und der Grenzbeamte vergewisserte sich, ob wir auch wirklich nur nach Baracoa wollen. Nach einem weiteren kurzem Blick auf unsere Ausweispapiere durften wir dann weiter fahren.
Auf einem Berg in der Nähe der amerikanischen Militärbasis Guantanamo Bay entdeckten wir einen kleinen Aussichtspunkt und entschlossen uns zu einer kurzen Pause. Am Aussichtspunkt erklärte uns ein sehr netter Kubaner einige Details zur Militärbasis und zeigte uns viele Fotos vom Gelände. Dann drückte er uns Ferngläser in die Hände und ging mit uns auf einen kleinen Turm, von dem aus man die Militärbasis sehen konnte. Leider zogen immer wieder Regenschwaden über Guantanamo Bay, weshalb die Sicht leicht eingeschränkt war. Wir konnten aber den Grenzzaun über die Bucht gut erkennen und in der Ferne konnten wir ein paar Flugzeughangars erahnen.
Früher gab es einen Aussichtspunkt, der noch etwas dichter an der Basis gelegen war, aber nachdem von dort hochauflösende Fotos von Sträflingen aus Camp Delta gemacht und im Internet veröffentlicht wurden, haben die Amerikaner die Kubaner zur Schließung dieses Aussichtspunktes gedrängt.
Leuchtturmstraße
Nachdem wir Guantanamo Bay besichtigt haben, ging es auf die La Farola – die Leuchtturmstraße. Die 50 km lange Straße durch die steile Sierra del Puril wurde 1964 eingeweiht und beendete damals 450 Jahre Einsamkeit im völlig abgeschnittenen Baracoa. Über die extrem kurvenreiche, steile und teilweise sehr enge Straße trieben wir unseren armen kleinen Mietwagen über die Berge nach Baracoa. Je näher wir Baracoa kamen, umso mehr Händler boten ihre Waren an den Straßenrändern an.
Baracoa ist in ganz Kuba für seine einzigartige Küche bekannt, besonders berühmt ist „Cucuruchu“, eine in Palmblätter verpackte Paste aus Kokosnuss, Honig, Mandeln und – je nach Geschmack – Orangen, Guaven oder Ananas. Cucuruchu ist sehr süß und unglaublich lecker! Deshalb deckten wir uns auf der Leuchtturmstraße auch gleich mit mehreren Sorten von unterschiedlichen Händlern ein.
Casa Rafael y Adis
Auch in Baracoa haben wir unsere Casa Particulares wieder über Pototo Tourist Services gebucht und wieder waren wir sehr zufrieden mit der Unterkunft! Die Casa war sehr sauber, hatte eine schöne Dachterasse mit Meerblick und es gab hervorragendes Essen. Zum Abendbrot gab es eine Spezialität aus Baracoa, Thunfisch in Kokosnusssauce, aussergewöhnlich lecker! Auch das Frühstück in der Casa war grandios, vor allem die heiße Schokolade aus Baracoa hatte es uns angetan!
Unseren Mietwagen konnten wir auf einem Parkplatz vorm Nachbarhaus abstellen, wo für 2 CUC (~1,80 €) Schutzgeld pro Nacht auf ihn aufgepasst wurde.
Baracoa
Da wir noch etwas Zeit bis zum Abendbrot in unserer Casa hatten, spazierten wir ein wenig durch den wunderschönen Ort. Über den Malecón gingen wir zum anderen Ende der Stadt und dann durch das Zentrum wieder zurück zu unserer Unterkunft. Wir fanden die Stadt unglaublich schön, mit sehr vielen netten Menschen und fast keinen nervenden Jineteros. Baracoa ist sehr bunt und liegt in einer wunderschönen Bucht, die von mit Kokospalmen bewachsenen Bergen umgeben ist, ein absoluter Traum!
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