Mit den Fähren der St. Peterline habt ihr die Möglichkeit, von Helsinki aus visafrei nach Sankt Petersburg einzureisen und euch dort bis zu 72 Stunden lang ohne Visum aufzuhalten. Wir fanden das sehr verlockend und so führte es uns für ein verlängertes Wochenende zu den weißen Nächten nach Sankt Petersburg. Bevor wir auf die Fähre Richtung Russland stiegen, verbrachten wir aber noch ein wenig Zeit in der – unserer Meinung nach – schönsten und besten Stadt der Welt, in Helsinki.
Bereits zum vierten Mal führte es uns nun nach Helsinki. Nachdem wir bei unseren letzten Reisen mit Ryanair und Lufthansa geflogen sind, entschieden wir uns dieses Mal für Finnair, da diese mit dem günstigsten Preis lockten. Vom Frankfurter Flughafen flogen wir direkt zum Flughafen Helsinki-Vantaa. Von dort aus bietet Finnair ein Busshuttle in die Stadt an, die einfache Fahrt kostet 6,30 €. Für ein kombiniertes Hin- und Rückfahrtticket haben wir dem Busfahrer 11,50 € gezahlt. Der Bus ist klimatisiert und es gibt hervorragend funktionierendes, kostenloses WLAN an Bord!
Airbnb Unterkunft in Helsinki
In der Innenstadt von Helsinki angekommen, begaben wir uns zuallererst zu unserem Apartment. Wie schon so oft haben wir unsere Unterkunft auch diese Mal über Airbnb gebucht und wie schon so oft waren wir wieder einmal total begeistert! Wir hatten uns für die Wohnung für Mikko und Catrin entschieden, die viel auf Reisen sind und ihre vier Wände während ihrer Abwesenheit vermieten. Das Apartment ist sehr schön eingerichtet und hat einen traumhaften Balkon mit einer kleinen Gemüsefarm, an der wir uns bedienen durften. Außerdem liegt die Unterkunft in unmittelbarer Nähe des Westterminals im Westhafen, wo unsere Fähre nach Sankt Petersburg am nächsten Tag auslaufen sollte.
Restaurant Savotta
Am Abend führte es uns zum Restaurant Savotta, wo traditionelle finnische Spezialitäten in einer sehr angenehmen Atmosphäre serviert werden. Bereits bei unserem letzten Ausflug nach Helsinki wollten wir in diesem Restaurant speisen, doch leider haben wir da keinen freien Tisch bekommen. Dieses Mal hatten wir vorher online einen Tisch reserviert, was aber gar nicht nötig gewesen wäre, das Restaurant hat nämlich in der Zwischenzeit expandiert und mittlerweile sind viel mehr Tische für Gäste vorhanden.
Nach einer sehr leckeren Vorspeise ausgewählter finnischer Delikatessen probierten wir uns an einem Rentierkitz-Braten und an einem Stück „Pulled Bear“. Beides hat uns hervorragend geschmeckt! Natürlich hatte dieses aussergewöhnliche Essen auch seinen Preis, aber den war es allemal Wert! Ein sehr empfehlenswertes Restaurant!
Eichhörnchen auf Seurasaari
Am Morgen des nächsten Tages suchten wir die Buslinie 24 auf und fuhren mit selbiger zur Endstation Seurasaari. Seurasaari ist eine kleine Insel in einer Meeresbucht, die ein Freilichtmuseum beherbergt. Außerdem ist sie bei Einheimischen ein beliebtes Naherholungsgebiet. Das Beste auf der Insel sind aber die Eichhörnchen, die sich aus der Hand füttern lassen! So verbrachten wir den halben Tag damit, die unzähligen Eichhörnchen mit unseren mitgebrachten Erdnüssen zu versorgen.
Café Regatta
Nachdem alle unsere Erdnüsse von den eifrigen Eichhörnchen im Wald vergraben wurden, fuhren wir zum Café Regatta – dem meiner Meinung nach besten Café auf der Welt! Das Café befindet sich in einer kleinen, sehr stimmig eingerichteten Hütte direkt an der Meeresbucht Seurasaarenselkä. Der Kaffee ist ausgesprochen gut und die Zimtschnecken sind die leckersten, die ich jemals gegessen habe. Wie in fast jedem Café in Helsinki ist auch hier der „Refill“ gratis, doch nicht nur das, für jeden Tee- oder Kaffee-Refill bekommt ihr 5 Cent in die Hand gedrückt. Ihr könnt euch also quasi reich trinken!
Auch das zum Café gehörige Toilettenhäuschen ist sehr verrückt, aber das seht ihr euch bei eurem nächsten Helsinki-Besuch am besten selbst an!
Craft Beer Helsinki
Wie der Zufall es wollte, fand an diesem Tage auf dem Bahnhofsvorplatz „Rautatientori“ das 1. Craftbier-Festival von Helsinki statt. Da wir bis zu unserem Checkin auf der Fähre um 17:00 Uhr noch etwas Zeit hatten, probierten wir dort noch ein paar finnische Biere. Für 3 bzw. 4 € hatte man am Eingang die Wahl zwischen zwei Probiergläsern, was zugleich der Eintrittspreis war. Ein 0,15 cl Probebier kostete um die 3 €, bezahlt wurde mit einer im Vorraus am Eingang aufgeladenen NFC-Karte. Das Festival war sehr gut organisiert und die Auswahl an Brauereien und Streetfood war sehr umfangreich! Ich spiele bereits jetzt mit dem Gedanken, zur Neuauflage im nächsten Jahr nach Helsinki zu reisen. Das Festival hat uns sehr viel Spaß bereitet, auch wenn wir nur kurz da waren!
St. Peterline
Am Abend stand dann der eigentliche Grund für unsere diesjährige Reise nach Helsinki an, die Überfahrt nach Sankt Petersburg. Durch einen Flyer wurden wir auf die Möglichkeit des visafreien Besuches aufmerksam, der (soweit ich weiß) nur mit der St. Peterline möglich ist. Und zwar nur dann, wenn An- und Abreise mit einer der Fähren des Unternehmens erfolgt und man nicht länger als 72 Stunden in Russland bleibt. Außerdem muss man eine geführte Rundfahrt buchen, auf deren Route man sich während dem Aufenthalt in Sankt Petersburg bewegen darf (zumindest theoretisch, praktisch waren wir überall in St. Petersburg unterwegs und wurden nie kontrolliert). Im Fall der St. Peterline ist das die sogenannte „City Bus Tour“, die eigentlich nur ein Shuttlebus von Fährterminal zum Hotel und wieder zurück ist.
Das Buchen der visafreien Tour auf der Homepage der St. Peterline ist etwas verwirrend, man findet nämlich keine Möglichkeit die Tour direkt zu buchen. Stattdessen müsst ihr einen Fährentrip (Ferry Round trip) mit Hin- und Rückfahrt innerhalb von 72 Stunden buchen. Das Buchungssystem erkennt dann, dass es sich um einen Visafree-Trip handelt und bietet euch am Ende die City Bus Tour sowie einige Partnerhotels an.
Wir haben unser Hotel über Booking.com gebucht, da es dort um einiges günstiger war als auf der Homepage der St. Peterline. Da wir nur mit einer bestätigten Hotelbuchung nach Sankt Peterburg einreisen durften, mussten wir die Bezahlung des Hotels allerdings im vorraus erledigen und nicht wie von Booking.com gewollt bei der Abreise. Das erwies sich als nicht ganz so einfach, nach regem Emailverkehr, Übermittlung von Kopien unserer Reisepässe und einem Scan der Kreditkarte hat es dann aber doch funktioniert.
Mit der Buchungsbestätigung für die Fähre, der Buchungsbestätigung des Hotels und unseren Reisepässen ging es also nun an den Checkin-Schalter der St. Peterline im Westterminal des Hafens von Helsinki. Leider war die Warteschlange recht lang und wir mussten fast eine Stunde warten, bis wir endlich an der Reihe waren. Wir bekamen unsere Boarding-Karte für die Hinfahrt sowie eine „Arrival“- und eine „Departure“-Karte, die wir dem Zoll bei Ein- bzw. Ausreise aushändigen sollten. Die „Departure“-Karte war gleichzeitig unser Ticket für die City Bus Tour.
Anschließend ging es weiter zur Passkontrolle auf europäischer Seite. Auch hier war wieder Warten angesagt, da die automatischen Schranken für den ePass ausser Betrieb waren und ansonsten nur zwei Zollbeamte für die Kontrolle zuständig waren.
Am Eingang zur Fähre „MS Princess Maria“ dann die nächste Warteschlange. Jedes Gepäckstück musste durch den Gepäckscanner und die Sicherheitsbeauftragten der Fähre waren eifrig dabei, Essen und alkoholische Getränke auszusortieren und wegzuwerfen, die durften nämlich nicht mit an Bord. Glücklicherweise blieben meine acht Dosen finnisches Craftbeer im Koffer unentdeckt und wir konnten endlich unsere Kabine an Bord beziehen. Nach einem ausgiebigen Abendessen im Buffetrestaurant „Seven Seas“ begaben wir uns pünktlich zum Ablegen der Fähre auf das Oberdeck der Princess Maria und beobachteten, wie Helsinki langsam am Horizont verschwand.
Den Abend verbrachten wir im Pub „Funny Rabbit“, wo eines der Viertelfinale der Fußball-Europmeisterschaft übertragen wurde. Nach dem Spiel gingen wir nochmal auf das Oberdeck und genossen die weiße Nacht mitten auf der finnischen Bucht, ein traumhafter Anblick!
Einreise
Pünktlich um 9:30 Uhr am nächste Morgen legte unsere Fähre in Sankt Petersburg an. Nach unseren Erfahrungen beim Checkin hatten wir es mit dem Checkout aber nicht so eilig und begaben uns erstmal zum Frühstücksbuffet ins „Seven Seas“. Während wir ausgiebig frühstückten beobachten wir unsere Mitreisenden, wie sie in der Warteschlange vor dem Terminal auf die Zollkontrolle warteten.
Bis wir für den Checkout fertig waren, hatte sich die Warteschlange schon so gut wie aufgelöst. So kamen wir zügig zur Passkontrolle. Der Zollbeamte wollte Reisepass, Boarding-Karte und Arrival-Karte sehen und wir bekamen unseren Stempel in den Pass. In der Lobby des Fährterminals versorgten wir uns noch mit ein wenig Bargeld und begaben uns dann zu einem Bus der „City Bus Tour“, der bereits direkt vor dem Terminal wartete. Anschließend fuhr er uns direkt vor unser Hotel, dem Sokos Hotel Vasilievsky.
Sokos Hotel Vasilievsky
Im Sokos Hotel Vasilievsky angekommen, wurden wir erstmal positiv überrascht. Obwohl wir nur ein normales Zimmer gebucht hatten, bekamen wir ein gratis Upgrade auf einen „Superior-Room“. Dieser war größer als das normale Zimmer, es gab eine Badewanne statt einer Dusche im Bad und das Allerbeste: Die Getränke in der Minibar waren gratis!
Aber auch unabhängig von dieser Nettigkeit ist das Sokos Hotel Vasilievsky sehr zu empfehlen. Das Frühstücksbuffet war sehr umfangreich und lecker. Außerdem gehört der sehr schön eingerichtet „8th Line Pub“ zum Hotel, bei dem sehr viel Craftbeer auf der Karte steht und in dem wir jeden Abend die Spiele der Fußball-Europameisterschaft verfolgten. Einziger Nachteil des Hotels ist seine Lage, es liegt etwas abseits der Innenstadt von Sankt Petersburg und bis zur nächsten Metrostation mussten wir einen 15 Minuten Fußmarsch absolvieren.
Auf dem Weg zur Metrostation habe ich in einem Tele2-Geschäft eine Prepaid-Simkarte mit 15 GB Datenvolumen für 500 Rubel (ca. 7 €) erworben. Allerdings hätte ich mir das sparen können, denn es gab in fast ganz Sankt Petersburg kostenloses öffentliches WLAN.
Kompliziert war es dann, einen Fahrschein an der Metrostation zu kaufen, da die Verkäuferin kein Wort Englisch und wir kein Wort Russisch verstanden. Mit Händen und Füßen schafften wir es aber, 20 Metrotokens für knapp 10 € zu erwerben.
Michaelsburg
Mit der Metro fuhren wir zur berühtem Straße „Nevsky Prospect“ und liefen einfach drauf los. Als erstes stießen wir auf die Michaelsburg, eine ehemalige Zarenresidenz. Im Inneren des Gebäudes befindet sich heute ein Museum, woran wir aber kein Interesse hatten. Nachdem wir uns den schönen Innenhof im klassizistischen Stil angesehen hatten, erkundeten wir weiter die Umgebung.
Russisches Museum
Nach einer Weile landeten wir beim Russischen Museum, in dem sich eine umfassende Sammlung russischer Malerei, Skulpturen, Kunsthandwerk und Volkskunst befindet. Aber auch dieses Museum war nichts für uns. Stattdessen kauften wir uns im gegenüberliegenden Park ein Eis. In Sankt Petersburg bezahlt man Eis übrigens nicht pro Kugel, sondern nach Gewicht, ist ja auch irgendwie fairer.
Auferstehungskirche
Anschließend ging es weiter zur Auferstehungskirche, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Sankt Petersburg. Da ihr Baustil sich von den restlichten Kirchengebäuden in der Innenstadt unterscheidet, ist die Memorialkirche nicht zu übersehen. Wir entschieden uns dazu, den Prunk der Kirche auch noch von innen zu betrachten. 250 Rubel (~3,50 €) kostete der Spaß, aber es hat sich gelohnt! Wände und Gewölbe sind mit unzähligen Gemälden verziert, es wirkte schon fast erdrückend, mir hat es aber dennoch gut gefallen!
Anschließend fuhren wir erst einmal zurück zu unserem Hotel und ruhten uns ein wenig für die bevorstehende lange weiße Nacht aus.
Taverna Grolle
Bevor wir unser Nachtprogramm starteten, suchten wir uns noch ein nettes Restaurant in der Umgebung unseres Hotels. Unsere Wahl fiel auf die Taverna Grolle, ein urig eingerichtetes Restaurant in dem es sehr leckeres Essen gab! Können wir empfehlen!
Bootsfahrt auf der Newa
In der Nacht ging es dann zu einem Highlight unseres Sankt Petersburg Trips, zur Öffnung der vielen Brücken über der Newa. Die wunderschöne Beleuchtung der Brücken und Häuser und das geheimnisvolle Licht der weißen Nächte tauchen die Stadt in eine ganz besondere Atmosphäre. Aus diesem Grund haben sich an beiden Ufern der Newa bereits tausende Leute eingefunden, die auf die Brückenöffnung warteten.
Um diese Atmosphäre voll auskosten zu können, haben wir uns im vorraus auf www.boattrip.ru eine Bootsfahrt gebucht. Die Fahrt mit dem Namen „Drawbridges Night“ startete um 1:10 Uhr und fuhr anschließend sieben Brücken auf der Newa an. Bei jeder Brücke konnten wir dann zusehen, wie sie sich langsam öffnete. Das war wirklich ein sehr tolles und unvergessliches Erlebnis, noch viel besser als wir es uns vorgestellt hatten!
Brückenöffnungszeiten
Während wir in St. Petersburg waren, galten die folgenden Öffnungszeiten für die Brücken:
Brücke | Öffnung 1 | Öffnung 2 |
---|---|---|
Blagoveshchensky | 1:25 - 2:45 | 3:10 - 5:00 |
Dvortsovy | 1:35 - 2:55 | 3:15 - 4:50 |
Troitsky | 1:50 - 4:50 | |
Leutenanta Schmidta | 1:40 - 4:55 | |
Liteiny | 1:50 - 4:40 | |
Alexandra Nevskovo | 2:20 - 5:05 | |
Bolsheoxtinsky | 2:00 - 5:00 | |
Birzhevoy | 2:10 - 4:50 | |
Tuchkov | 2:10 - 3:05 | 3:35 - 4:45 |
Sampsonievsky | 2:10 - 2:45 | 3:20 - 4:25 |
Kantamirovsky | 2:45 - 3:45 | 4:20 - 4:50 |
Grenadersky | 2:45 - 3:45 | 4:20 - 4:50 |
Volodarsky | 2:00 - 3:45 | 4:15 - 5:45 |
Finlandsky | 2:30 - 5:10 |
Kunstkammer
Unsere Bootsfahrt startete direkt gegenüber der Kunstkammer. Das Museum für Anthropologie und Ethnographie war das erste Museum in ganz Russland, seine Bestände zählen zu den vollständigsten anthropologischen und völkerkundlichen Sammlungen der Welt.
Alte Börse
Anschließend ging es am Gebäude der alten Börse von Sankt Petersburg vorbei, die sich auf der Landspitze der Wassili-Insel befindet.
Peter und Paul Festung
Ein Stück weiter flußaufwärts hatten wir einen traumhaften Blick auf die Peter und Paul Festung im geheimnisvollen Licht der weißen Nacht. Leider fallen die vergoldeten Turmspitzen der Peter-und-Paul-Kathedrale bei diesem Licht nicht auf, diese waren am Tag doch imposanter.
Nakhimov Schule
Die Nakhimov Marineschule ist ebenfalls in einem sehr imposanten Gebäude untergebracht und von der Newa wunderbar zu sehen.
Nachdem unser Boot wieder zurück zur Anlegestelle gefahren ist, endete die Bootstour um 2:40 Uhr. Die Blagoveshchensky-Brücke, die zu unserem Hotel auf der andere Seite führte, wurde glücklicherweise um 2:45 Uhr für 25 Minuten geschlossen, bevor sie wieder bis 5:00 Uhr geöffnet wurde. So konnten wir über die Brücke auf die andere Seite der Newa laufen und uns zurück zu unserem Hotel begeben.
Newsky Prospekt
Am nächsten Morgen ging es mit der U-Bahn zur berühmten Einkaufsstraße „Newsky Prospekt“. Von dort aus starteten wir eine weitere Stadterkundung. Zuallererst führte es uns zum Alexandrinski-Theater am Ostrowski-Platz.
Da wir bereits durstig wurden, kam uns der kleine Markt auf dem Ostrowski-Platz wie gerufen. Bei sommerlichen Temperaturen von 32°C hat das eiskalte Kvass besonders gut geschmeckt. Nur der fürchterliche Geruch war bei der Temperatur noch etwas stärker, aber es schmeckt ja zum Glück nicht wie es riecht.
Admiralität
Eher zufällig stießen wir auf dem Weg zur Isaakskathedrale auf die Admiralität, ein Architekturdenkmal und Musterbeispiel des russischen Klassizismus.
Der eherne Reiter
Bevor wir uns zur Isaakskathedrale begaben, machten wir noch einen Schlenker zu einer anderen Sehenswürdigkeit. Denn direkt vor der Isaakskathedrale steht der eherne Reiter. Das bonzene Reiterstandbild wurde 1782 errichtet und stellt den Zaren Peter der Große dar. Die Statue ist eines der Wahrzeichen von Sankt Petersburg.
Isaakskathedrale
Anschließend erreichten wir die Isaakskathedrale, die man fast von der ganzen Stadt aus sehen kann. Sie ist die größte Kirche Sankt Petersburgs und einer der größten sakralen Kuppelbauten der Welt. Wir wollten uns das Innere der Kathedrale nicht entgehen lassen, deshalb zahlten wir die verlangten 250 Rubel (~3,50 €) Eintritt und betraten die Kirche. Das Innere der Kirche ist riesig und die mit viel Gold sehr beeindruckend verzierten Wände und Kuppeln haben uns sehr gut gefallen!
Nachdem wir eine Weile die tolle Atmosphäre in der Kathedrale genossen hatten, fuhren wir wieder zurück in unser Hotel und machten ein kleines Nickerchen, denn die nächste lange weiße Nacht stand ja an.
Cafe Abajour
Am Abend nutzten wir wieder einmal Foursquare um ein geeignetes Restaurant in der Nähe unseres Hotels zu finden. Und wieder war das Ergebnis ein Volltreffer! Es führte uns zum Cafe Abajour, einem sehr liebevoll eingerichteten Restaurant. Die Preise im Restaurant waren für Sankt Petersburg schon recht teuer, allerdings war das überaus gute Essen seinen Preis auch wert! Ein weiteres sehr empfehlenswertes Restaurant!
Brückenöffnung vom Ufer der Newa
Pünktlich um 1:00 Uhr in der Nacht begaben wir uns wieder an die Newa, um der Öffnung der Brücken dieses Mal vom Ufer aus zuzusehen. Wieder waren überall unzählige Menschen, an jeder Ecke standen Straßenmusiker und machten Musik und die beleuchteten Brücken und Häuser wirkten wunderschön in dieser hellen Nacht. Wir schlenderten noch eine ganze Weile am Ufer der Newa entlang und beobachteten die Schiffe beim durchqueren der geöffneten Brücken. Als irgendwann ein Gewitter mit viel Regen aufzog, gingen wir zurück zu unserem Hotel.
Palastplatz
Der Regen blieb die ganze Nacht und auch am Montagmorgen regnete es noch, so war es aber auch vom Wetterbericht vorhergesagt. Da nur für Sonntag schönes Wetter gemeldet war und die Eremitage Montags geschlossen hat, mussten wir uns entscheiden: Im schönen Wetter ins Museum und im Regen die Stadt erkunden oder bei schönem Wetter die Stadt erkunden und auf die Eremitage verzichten. Wir entschieden uns für Letzteres, was uns aber nicht davon abhielt, am Montagmorgen trotzdem zum Palastplatz neben der Eremitage zu fahren und das Museum von außen zu bewundern.
Wir schlenderten noch ein wenig durch die verregnete Stadt und machten in dem ein oder anderen Café halt um uns aufzuwärmen. Da wir noch Zeit und Metrotokens hatten, fuhren wir zur Peter-und-Paul-Festung um uns diese noch einmal von innen anzusehen. Um 15:00 Uhr fuhren wir dann zurück zu unserem Hotel, da das Busshuttle zur Fähre dort auf uns wartete.
Rückkehr nach Helsinki
Die Ausreise gestaltete sich vollkommen problemlos. Keinerlei Warteschlange am Checkin-Schalter der St. Peterline und auch keine Wartezeit an der Zollkontrolle. Wir mussten nur Reisepass und Boardingkarte vorzeigen, unsere „Departure-Card“ wurde einkassiert und wir konnten die Fähre nach Helsinki betreten.
Nach dem stürmischen Wetter in der letzten Nacht war das Meer sehr unruhig und im vorderen Teil der Fähre hat man das sehr gemerkt. In unserer Kabine, die sich im hinteren Teil des Schiffes befand, war das schwanken aber nur minimal und hat nicht weiter gestört. Nach einer erholsamen Nacht mit ausnahmsweise mal mehr als 4 Stunden Schlaf erreichten wir am Morgen Helsinki.
Wir ließen uns sehr viel Zeit beim Frühstücksbuffet auf der Fähre, so vermieden wir wieder den Stau beim Verlassen der Fähre. Nach dem Checkout fuhren wir zum Hauptbahnhof von Helsinki und deponierten unser Gepäck in einem Schließfach, dann ging es wieder zum Café Regatta. Nachdem wir uns dort gestärkt hatten, spazierten wir noch eine Weile über die Felsen von Humallahdenpuisto. Später ging es mit dem Bus der Linie 24 wieder zurück zum Hauptbahnhof, wo wir unser Gepäck aufsammelten und mit dem Finnair Shuttle weiter zum Flughafen Vantaa fuhren. Von dort aus flogen wir dann nach Hause.
Fazit
Zu Helsinki sage ich nur, dass es die meiner Meinung nach schönste und beste Stadt der Welt ist und ihr sie unbedingt einmal besuchen solltet! Aber Helsinki war ja dieses Mal nur eine Durchgangsstation auf dem Weg nach Sankt Petersburg, dem eigentlichen Ziel unserer Reise.
Sankt Petersburg ist eine schöne Stadt, aber nichts aussergewöhnliches. Die Architektur hat man auch anderswo schonmal gesehen und auch die Atmosphäre war nicht überwältigend. Ihr wahres Potential entfaltet die Stadt aber in den weißen Nächten. Die vielen Barockbauwerke an der Newa sind dann wunderschön beleuchtet, der ganze Fluss ist voller kleiner Boote und Schiffe, die tiefstehende Sonne taucht die Stadt in ein geheimnisvolles Licht, an jeder Ecke stehen Straßenmusiker und überall wird ausgelassen gefeiert. Solltet ihr Sankt Petersburg besuchen wollen, dann macht es während den weißen Nächten, die Stadt ist dann wirklich einzigartig!
Vielen dank für das Reisebericht, sehr interessant, und besonderes hilfreich was es um den Verfahren des Visa-Frei angeht.