Unseren zweiten Tag in Taipei nutzten wir dazu, die nähere Umgebung unseres Airbnbs zu erkunden. Unser erstes Ziel nach dem Frühstück war die beeindruckende Sun-Yat-sen-Gedächtnishalle, anschließend ging es über den Guangfu Market zur Taipei City Hall. Nach einem kurzen Besuch im Taipei 101, dem von 2004 bis 2009 höchsten Gebäude der Welt, flanierten wir durch die großen Einkaufsstraßen rund um den Chianti Avenue Plaza. Pünktlich zum Sonnenuntergang fanden wir uns auf der Skybar von Zhang Men Brewing ein und tranken bei einem traumhaften Blick auf den Taipei 101 das ein oder andere Craftbeer. Nach Einbruch der Dunkelheit führte es uns schließlich wieder einmal zu einem Night Market, dem Linjiang Street Night Market.
7-Eleven
Nachdem wir aufgrund des doch sehr langen Vortages erst einmal ausgeschlafen hatten, führte es uns am späten Vormittag zum Aufstocken unserer Getränkevorräte zum lokalen 7-Eleven. 7-Eleven sind kleine Supermarkte, die in Taipei an jeder Straßenecke zu finden sind und die 24 Stunden geöffnet haben. Dort bekommt ihr wirklich alles, was ihr für das tägliche Leben braucht. Die meisten 7-Eleven verkaufen sogar rund um die Uhr warmes Essen, wie zum Beispiel Teigtaschen oder Würstchen. In vielen Märkten ist auch gleich eine Sitzecke vorhanden, in der ihr das gekaufte Essen in Ruhe verspeisen könnt. Wirklich überaus praktisch diese Läden!
Un Jour À Paris
Anschließend ging es zu einem ausgiebigen Frühstück zu Un Jour À Paris, eine kleine, französische Bäckerei mit sehr leckeren und aufregenden Gebäckkreationen. Wir waren so begeistert von Bäckerei und Backwaren, dass wir an jedem Morgen unserer Taipei-Reise bei Un Jour À Paris frühstücken waren. Nach wenigen Tagen waren wir bereits Stammkunden und die netten Mitarbeiterinnen haben uns immer noch ein kleines Lunchpack für den Tag in die Hand gedrückt. Eine sehr empfehlenswerte Bäckerei!
GPS: 25.042259°, 121.556921° (OpenStreetMap, Google Maps)
Sun-Yat-sen-Gedächtnishalle (國立國父紀念館)
Nach dem leckeren Frühstück spazierten wir dann zur ersten Sehenswürdigkeit an diesem Tag, nämlich zur Sun-Yat-sen-Gedächtnishalle. Die 29.494 Quadratmeter große Gedenkstätte wurde für den Gründer der Republik China, Sun Yat-sen, errichtet. Sie beinhaltet ein Museum über das Leben des Landesvaters und der von ihm geführten Xinhai-Revolution. Außerdem gilt sie als kulturelles Zentrum für die Öffentlichkeit.
Bereits als wir auf die Halle zugingen fielen uns die vielen Menschen im überdachten Außenbereich um die Halle auf. Sie tanzten dort, spielten Ball oder Gesellschaftsspiele, unterhielten sich oder saßen einfach nur alleine rum und entspannten sich. Insgesamt herrschte eine fröhliche und harmonische Stimmung, wir fühlten uns direkt willkommen.
Dann betraten wir den Innenraum der großen Halle, in dem sich ein übergroßes Denkmal von Sun Yat-sen befindet, der auf einem Thron sitzt. Da wir bis zum stündlichen Wachwechsel noch etwas Zeit hatten, drehten wir eine Runde durch das frei zugängliche Museum. Viele Beschriftungen waren auch in englischer Sprache vorhanden, sodass wir doch einiges Verstehen konnten. Als wir nach unserer Runde wieder in der großen Vorhalle ankamen, war die eben noch leere Halle plötzlich voller Touristen, die auf den Beginn des Wachwechsels warteten. Nachdem wir uns den unterhaltsamen, aber doch relativ unspektakulären Wachwechsel vor dem Denkmal von Sun Yat-sen angesehen hatten, verließen wir die Halle wieder.
Wir erkundeten noch ein wenig den schönen Platz um die Halle und verließen dann die Gedenkstätte in Richtung Süden, wo schon unser nächstes Ziel auf uns wartete.
GPS: 25.040030°, 121.560262° (OpenStreetMap, Google Maps)
Guangfu Market (光復市場)
Als nächstes ging es zum Guangfu Market, ein gemütlicher Tagesmarkt, der sich direkt südlich der Sun-Yat-sen-Gedächtnishalle befindet. An unzähligen Ständen wurden in der stimmigen kleinen Straßen Gemüse, Obst, Fisch und Fleisch feilgeboten. Zwischen und hinter den Ständen fanden wir immer wieder kleinere Restaurants, wo die verschiedensten Mahlzeiten angeboten wurden. In einem der Restaurants probierten wir uns an Tofu-Teigtaschen, welche sehr lecker waren. Bevor wir den sehr stimmungsvollen Markt wieder verließen, kauften wir an einem der Obststände noch eine gute Handvoll Litschis.
GPS: 25.036479°, 121.560013° (OpenStreetMap, Google Maps)
Taipei City Hall
Mit den frisch erworbenen Litschis suchten wir uns einen gemütlichen Platz im Park vor der Taipei City Hall und verspeisten die süßen Früchte dort. Wirklich schö ist die Taipei City Hall aber nicht, diese Sehenswürdigkeit könnt ihr bei einem Trip auch getrost auslassen.
GPS: 25.037511°, 121.564433° (OpenStreetMap, Google Maps)
Taipei 101
Anschließend liefen wir zum Taipei 101, dem mit einer Höhe von 508 Metern von 2004 bis 2007 höchsten, und zu unserem Besuch noch siebthöchsten Gebäude der Welt. Das besondere pagodenähnliche Design des Gebäudes beruht auf der chinesischen Tradition und soll an einen Bambus erinnern. Außerdem wurde die chinesische Glückszahl 8 immer wieder aufgenommen, das Gebäude nach der Feng-Shui-Lehre erbaut und überdimensional große chinesische Glücksmünzen an der Fassade des Gebäudes angebracht, die vor schlechten Geschäften schützen sollen.
Aufgrund des relativ schlechten Wetters verschoben wir den Besuch der Aussichtsplattform im 91. Stock des Taipei 101 aber auf einen anderen Tag und erkundeten erstmal nur das Einkaufszentrum im unteren Teil des Gebäudes. Nachdem wir das Einkaufszentrum wieder verlassen haben, standen wir inmitten des „Oktoberfest 2017“. In kleinen Holzbuden wurden authentische deutsche Speisen und Getränke angeboten und im Zelt spielte eine Blaskapelle. Eine schöne Veranstaltung, aber wir flüchteten schnell, denn dafür waren wir nun wirklich nicht nach Taiwan geflogen.
In den Messehallen um den Taipei 101 fand zudem gerade die Taipei International Travel Fair 2017 statt. Zu unserem Glück war sie aber komplett ausverkauft, sonst hätten wir wahrscheinlich nicht mehr allzu viel von Taipei gesehen.
GPS: 25.033606°, 121.564736° (OpenStreetMap, Google Maps)
Chianti Avenue Plaza
Nachdem wir das Gelände des 101 wieder verlassen hatten stürzten wir uns in die großen Einkaufsstraßen rund um den Chianti Avenue Plaza. Dort schauten wir vielen Straßenkünstler bei ihren Aktivitäten zu, unter anderem einem Entfesselungskünstler und dem in Taipei relativ berühmten Papi Bucket.
Wir kehrten in einem Food Court in einem der vielen Einkaufszentren ein und ließen es uns bei frittiertem Hähnchen, Scampies, Gemüse, kandiertem Obst und Algensuppe gut gehen. Zum Nachtisch gab es noch eine Guave-Milch und eine Bubble Waffle mit Schokoeis.
GPS: 25.037282°, 121.566974° (OpenStreetMap, Google Maps)
Zhang Men Brewing
Erschöpft vom vielen Rumlaufen kehrten wir auf der sehr schönen Skybar von Zhang Men Brewing ein und genossen bei Sonnenuntergang und wunderschönen Blick auf den Taipei 101 das ein oder andere Craftbeer. Leider wurde die tolle Stimmung durch furchtbaren Techno aus hoffnungslos übersteuernden Boxen etwas getrübt und auch die Biere haben mich leider nicht so wirklich überzeugt.
GPS: 25.037774°, 121.567324° (OpenStreetMap, Google Maps)
Linjiang Street Night Market
Letztes Ziel an diesem Tag war wieder mal ein Night Market, denn an unserem zweiten Tag stand der Linjiang Street Night Market auf unserem Programm. Wir probierten uns an „Schweineblut-Reis-Kuchen“ (猪血米糕), Schweineblut vermischt mit klebrigem Reis, der anschließend in Würfelform gebracht wird und dann am Stil verkauft wird. Vom Geschmack her erinnert es an eine abgeschwächte Version von Blutwurst.
Stinky Tofu (臭豆腐)
Dann probierten wir endlich die berühmteste und am kontroversesten diskutierte Speise in Taiwan, das Stinky Tofu. Entweder man liebt oder man hasst diese fermentierten Tofu-Stücke, die, wie der Name schon sagt, sehr unangenehm riechen. Der Geruch ist vergleichbar mit dem Geruch eines stinkenden Kanals oder einer Kläranlage. Wenn man den Geruch aber überwunden hat und das Stinky Tofu es bis in den Mund geschafft hat, entfaltet sich ein sehr intensiver Geschmack, der an einen stark gealterten Camembert erinnert.
Ich hatte mich für eine Variante von Stinky Tofu entschieden, die mit Schweineinneren in einer sehr scharfen Brühe gekocht wurden. Ich war sehr begeistert von meiner Wahl und das Stinky Tofu hat mir sehr gemundet. Ich kann aber auch jeden verstehen, der diese etwas spezielle Kulinarität nicht mag. Probieren solltet ihr Stinky Tofu aber auf jeden Fall!
Nach diesem kulinarischen Erlebnis fuhren wir wieder zurück in unsere Unterkunft, wo wir Pläne für unseren nächsten Tag in Taipei schmiedeten, mehr dazu erfahrt ihr dann im nächsten Artikel dieses Reisetagebuches.
GPS: 25.030279°, 121.554235° (OpenStreetMap, Google Maps)
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