Im Oktober 2013 führte es uns für fast zwei Wochen nach Japan. Unser erster Halt war die japanische Hauptstadt Tokio. Nachträglich habe ich dazu ein paar Worte geschrieben. Falls ihr gerade eine Reise nach Japan oder speziell nach Tokio plant, findet ihr hier vielleicht ein paar Ratschläge die euch beim Planen eurer Reise helfen.
Anreise
Flug
Für die ziemlich lange und anstrengende Reise nach Tokio waren Flüge mit Zwischenstopps für uns keine Option. Da Frankfurt am Main für uns gut zu erreichen ist, haben wir uns für einen Direktflug von Frankfurt nach Narita mit der Lufthansa entschieden. Der Flug startete um 13:50 Uhr MESZ in Frankfurt und landete 12 Stunden später um 07:50 Uhr JST in Narita. Dass (leider nur) der Hinflug mit einem Airbus A-380 durchgeführt wurde, erleichterte uns die Entscheidung natürlich. Für die Anreise zum Flughafen nutzten wir das Rail&Fly Angebot von Lufthansa und der Deutschen Bahn, bei dem man ohne Zugbindung von jedem DB-Bahnhof zum Flughafen reisen kann. Insgesamt zahlten wir für Flug und Rail&Fly 850 € pro Person.
Der Flug mit dem A-380 gestaltete sich als sehr ruhig und angenehm. Das Entertainment-Programm der Lufthansa sorgte für Unterhaltung und im hinteren Teil des Flugzeugs fanden sogar mehrere Leute gleichzeitig für Gymnastikübungen Platz.
Narita Airport
In Narita angekommen, mussten wir knapp 3 Stunden an der Pass-Kontrolle in einer unendlich langen Schlange stehen. Schließlich bekamen wir irgendwann doch noch unseren Stempel in den Pass.
Anschließend ging es zur JAPAN RAIL PASS Exchange Office, wo wir unsere "Exchange Order" in einen JAPAN RAIL PASS umtauschten. Der JAPAN RAIL PASS gilt für fast alle Bahnverbindungen im südwesten Japans, sogar für die Shinkansen Hochgeschwindigkeitszüge. Um den Railpass zu erhalten, muss man außerhalb von Japan in einem Reisebüro eine "Exchange Order" kaufen und diese dann in Japan in einen gültigen JAPAN RAIL PASS umtauschen.
Da wir am Ende unseres Japan-Trips auch Osaka und Kyoto besuchen wollten, hatten wir uns 7-Tage Railpässe für 230 € pro Person besorgt. Die Railpässe wären auch für den Zug von Narita nach Tokio gültig gewesen, da wir aber den Osaka-Besuch für das Ende unseres Urlaubs geplant haben, konnten wir die Railpässe noch nicht benutzen und mussten extra Tickets für den Narita-Express nach Tokio kaufen.
Tokio
Gegen 14:15 Uhr erreichten wir ziemlich übermüdet unser Hotel, das Sotetsu Fresa Inn. Wir mussten noch bis 15:00 Uhr in der Lobby warten, bis wir endlich einchecken konnten. Das 11m² "große" Hotelzimmer mit dem 1,20m breiten Doppelbett war etwas gewöhnungsbedürftig, aber bei einem Preis von 62 € pro Nacht darf man in Tokio auch keine Suite erwarten. Frühstück haben wir nicht gebucht, weshalb wir uns selbst versorgen mussten. Was uns aber dank Kühlschrank und Wasserkocher auf dem Zimmer leicht fiel.
Um Jetlag zu vermeiden, haben wir nur ein kurzes Nickerchen im Hotel gehalten. Danach erkundeten wir die nähere Umgebung unseres Hotels und deckten uns im nahegelegenen Supermarkt mit Verpflegung ein. Zurück im Hotel räumten wir noch unsere Koffer aus, bevor es endlich ans lang ersehnte Schlafen ging.
Tag 2
Am Morgen des zweiten Tages ging es dann erstmal in die Tokio Metro. Ziemlich ratlos standen wir vor einem Ticketautomaten, haben es dann aber doch irgendwie geschafft, zwei Tagestickets für die Metro zu kaufen.
Kaiserpalast Tokio (Burg Edo)
Erstes Ziel war Tokio Station, welche mitten im Geschäftsviertel Marunouchi im Bezirk Chiyoda liegt. Nachdem wir uns dort ein wenig umgesehen haben, gingen wir weiter Richtung Kaiserpalast von Tokio. Nach einer Pause und etwas Nahrungsaufnahme auf einer der in der Nähe befindlichen Parkbänke, spazierten wir ein wenig durch die Umgebung und trafen auf einen Schrein, es sollte nicht der letzte gewesen sein.
Shibuya
Am Abend fuhren wir mit der Metro in den Trendbezirk Shibuya, wo sich die Weltberühmte Shibuya-Kreuzung befindet. Nach mehreren Überquerungen der Kreuzung sahen wir uns in den umliegenden Läden um und waren überwältigt von den vielen bunten Videoscreens, blinkenden Neonröhren und der Anzahl Menschen, die durch die Straßen zog.
Tag 3
Asakusa
Am dritten Tag führte uns der Weg nach Asakusa, wo sich unter anderem die Einkaufspromenade Nakamise befindet. Dort tasteten uns erstmals an die kulinarischen Spezialitäten des Landes heran.
Sensō-ji
Nachdem wir die Einkaufspromenade Nakasime entlang gelaufen sind und uns mit nicht zu wenig japanischem Knabberkram eingedeckt hatten, erreichten wir Tokios ältesten und bedeutendsten Tempel Sensō-ji.
Tsukishima Island
Anschließend fuhren wir mit der Metro auf die künstlich angelegte Insel Tsukishima, dort spazierten wir einige Zeit am Ufer entlang. Am nördlichen Ende der Insel fanden wir eine kleine Aussichtsplattform, die wir während der Dämmerung zum Entspannen nutzten.
Von hier aus hatte man einen traumhaften Blick auf die beiden Brücken Chuo-Ohashi und Eitei-Bashi sowie auf den Tokio Sky Tree, den höchsten Turm und gleichzeitig das zweithöchsten Gebäude der Erde.
Ginza
Zum Abschluss des Tages besuchten wir noch das neben der Insel Tsukishima liegende Hauptgeschäfts- und Vergnügungsviertel Ginza.
Tag 4
Kōkyo Higashi Gyoen
Da wir bei unserem ersten Besuch die der Öffentlichkeit zugänglichen östlichen Gärten des Kaierpalastes von Tokio ausgelassen haben, holten wir das am vierten Tag nach.
Tsukiji
Nachdem wir mehrere Stunden durch die wirklich wunderschönen östlichen Gärten des Kaiserpalastes geschlendert sind, begaben wir uns in die Umgebung des Tsukiji-Fischmarktes, dem größten Fischmarkt der Welt. Den Fischmarkt selbst haben wir leider nicht besucht, denn dafür ist eine vorherige Anmeldung erforderlich und die Auktionen starten um 5:20 Uhr morgens, was uns dann doch etwas zu früh war.
Roppongi Hills Mori Tower
Als es dunkel wurde, machten wir uns auf den Weg nach Roppongi Hills, wo sich der 238 m hohe Roppongi Hills Mori Tower befindet. In den oberen Stockwerken befindet sich das Mori-Kunstmuseum sowie eine Aussichtsplattform, von der man einen traumhaften Blick auf Tokio hat. Dort verbrachten wir auch gleich mehrere Stunden.
Tag 5
Durch einen herrannahenden Monsun regnete es leider immer mehr, aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung.
Ueno
Morgens fuhren wir nach Ueno und besuchten dort ein paar Tempel sowie den Shinobazu Pond im Ueno Park. Anschließend schlenderten wir durch die Marktstraße Ameyokko, wo trotz des Dauerregens viel Betrieb herrschte.
Akihabara
Gegen Abend stand dann Akihabara auf dem Programm. Akihabara, auch The electric town genannt ist eine Elektromeile und der Treffpunkt der japanischen Nerds und Geeks. Dort findet man zahllose Geschäfte für Videospiele, Anime und Manga. Außerdem befindet sich dort die achtstöckige Sega-World und auch zwischen den Geschäften finden man eine Menge Spielhallen. Akihabara war ganz klar mein persönliches Highlight in Tokio!
Tag 6
Am sechsten Tag unseres Japan-Trips benutzten wir endlich unsere Railpässe und fuhren mit der am stärksten belasteten Hochgeschwindigkeitsstrecke der Welt "Tōkaidō-Shinkansen" die 515 km von Tokio nach Osaka. Es ging mitten durch den herannahenden Monsun und nach nur zweieinhalb Stunden haben wir Osaka erreicht.
Links
Alle Fotos die ich in Tokio gemacht habe, könnt ihr in voller Auflösung auch in meinem Flickr-Album finden: https://flic.kr/s/aHsjLXVMvH
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