Durch den Burren zu den Cliffs of Moher

Irland-Tagebuch – Tag 7: Corcomroe Abbey, The Burren, Poulnabrone Dolmen, Ballyvaughan Pier, Murrooghtoohy Viewpoint, Fanore Beach, Doolin und die Cliffs of Moher

vor 7 Jahren veröffentlicht unter Reisen Irland.

Die wohl einzigartigste Landschaft Irlands hatten wir uns für den siebten unseres Roadtrips aufgehoben. Denn an diesem Tag fuhren wir einmal quer durch die 250 km² großes Karstlandschaft mit dem Namen „The Burren“. Außerdem besuchten wir am siebten Tag noch ein weiteres Highlight unserer Reise, die bekanntesten Steilklippen Irlands, die Cliffs of Moher. Auf dem Weg dorthin passierten wir einige Sehenswürdigkeiten, über die ich euch in diesem Artikel einen kleinen Überblick geben werde.

Streckenverlauf

Von Galway aus fuhren wir schnurstracks in den Burren, erstes Ziel war die Abtei Corcomroe Abbey. Dazu verließen wir etwa 5 km hinter dem Ort Kinvara den Wild Atlantic Way und folgten der L1014 ins Landesinnere. Nach ein paar Kilometern konnten wir bereits unser erstes Ziel sehen. Mit vielen Fotostopps ging es weiter durch die beeindruckende Landschaft des Burrens. Zweiter Halt dieses Tages war der ziemlich überlaufene Portal Tomb Poulnabrone Dolmen.

Zurück auf dem Wild Atlantic Way ging es am Ballyvaughan Pier, am Murrooghtoohy Viewpoint und am Fanore Beach vorbei zu unserer Unterkunft in Doolin. Da der Tag noch jung war, unternahmen wir eine Bootsfahrt vor den berühmten Cliffs of Moher und fuhren anschließend zum bereits geschlossenen Visitor-Centre der Cliffs of Moher.

Corcomroe Abbey

Karte an den Koordinate 53.126901°, -9.054212°

Corcomroe Abbey

Zuallererst führte es uns also in die etwa 1195 gegründete Zisterzienserabtei Corcomroe Abbey. Das im Jahr 1540 aufgelöste Kloster wird heute, wie viele alte Kloster in Irland, als Friedhof genutzt. Überall in und um das teilweise zerstörte Gebäude sind Gräber angeordnet. Außer uns waren nur einige Raben anwesend, die dem Ort eine sehr mystische Atmosphäre verliehen. Ein sehr faszinierender Ort!

GPS: 53.126901°, -9.054212° (OpenStreetMap, Google Maps)

The Burren

Karte an den Koordinate 53.048686°, -9.140042°

The Burren

Anschließend fuhren wir mit unserem Mietwagen in die Karstlandschaft „The Burren“. Das 250 km² große Kalksteingebiet wurde im Laufe der Zeit durch Regenwasser von tiefen Karren durchzogen. In dem Gebiet des Burren finden sich kaum Bäume, die spärliche Vegetation besteht hauptsächlich aus Gräsern und Moosen. Eine sehr beeindruckende Landschaft, die uns ein wenig an die Lavawüsten in Island erinnert hat.

GPS: 53.048686°, -9.140042° (OpenStreetMap, Google Maps)

Poulnabrone Dolmen

Karte an den Koordinate 53.048686°, -9.140042°

Poulnabrone Dolmen

Mittem im Burren befindet sich der Portal Tomb Poulnabrone Dolmen, eine vor etwa 5000 Jahren errichtete Grabstätte. Leider wird diese Sehenswürdigkeit auch von etlichen Reisebussen angefahren, weshalb ihr etwas Glück beim Timing braucht, wenn ihr alleine vor Ort sein möchtet um das Bauwerk wirken zu lassen. Während wir vor Ort waren, erreichten zwei Reisebusse den Poulnabrone Dolmen, die aber bereits nach kurzer Zeit wieder ihre Weiterreise angetreten haben. Ein wenig Geduld ist also auf jeden Fall hilfreich!

GPS: 53.048686°, -9.140042° (OpenStreetMap, Google Maps)

Ballyvaughan Pier

Karte an den Koordinate 53.119827°, -9.153710°

Ballyvaughan Pier

Wir folgten der Straße weiter durch den Burren, bis wir wieder den Wild Atlantic Way erreichten. Schon nach ein paar hundert Metern auf dem Wild Atlantic Way kamen wir zum sehenswerten Ballyvaughan Pier. Wir suchten uns einen Parkplatz und machten bei der schönen Aussicht auf den Atlantik erstmal eine Mittagspause.

GPS: 53.119827°, -9.153710° (OpenStreetMap, Google Maps)

Murrooghtoohy Viewpoint

Karte an den Koordinate 53.140474°, -9.276205°

Murrooghtoohy Viewpoint

Gestärkt ging es wieder auf den Wild Atlantic Way, wo wir bereits nach kurzer Fahrt das nächste Highlight erreichten, den Murrooghtoohy Viewpoint. Von hier aus habt ihr einen wundervollen Blick auf die Landschaft des Burrens auf der einen, und auf den Atlantik auf der anderen Seite.

Ponys am Murrooghtoohy Viewpoint

Aber wäre das nicht schon Highlight genug, liefen auf dem felsigen Grund des Burrens auch noch einige wilde Esel und Pferde umher. Wir gingen langsam auf die Esel zu, da kamen sie schon voller Neugierde auf uns zu und posierten gerne für ein paar Fotos. Nachdem wir sie eine Weile streichelten, wurden wir sie auch nicht mehr los und sie folgten uns bis zu unserem Mietwagen. Beim nächsten Irland-Roadtrip sparen wir uns dann vielleicht den Mietwagen und machen uns mit unseren neuen Freunden aus dem Burren auf den Weg, mal sehen.

GPS: 53.140474°, -9.276205° (OpenStreetMap, Google Maps)

Fanore Beach

Karte an den Koordinate 53.117240°, -9.287518°

Fanore Beach

Dann ging es zum Fanore Beach, wo der Atlantik an diesem Tag mit wirklich hohen Wellen aufwartete! Trotzdem zögerten wir nicht und stürzten uns in kühle Nass. Eine willkommene Abkühlung nach der langen Fahrt durch den Burren. Neben uns nutzten einige Surflehrer die bis zu zwei Meter hohen Wellen, um ihren Schülern das Surfen beizubringen.

Wir hingegen ließen uns von den Wellen wie zwei nasse Säcke immer wieder umschmeißen, was aber in dem sehr flachen Wasser kein Problem war.

An dem schönen Badestrand war nicht nur eine Toilette vorhanden, wie es bei vielen Stränden in Irland der Fall ist, es standen sogar Duschen zur Verfügung! Nachdem wir uns damit das Salz abgewaschen hatten, stiegen wir zurück in unserem Mietwagen und machten uns auf den Weg zu unserer Unterkunft in Doolin.

GPS: 53.117240°, -9.287518° (OpenStreetMap, Google Maps)

Castlebrook B&B

Karte an den Koordinate 53.006876°, -9.379990°

Castlebrook B&B

Über booking.com haben wir uns im Castlebrook B&B eingemietet. Wir entschieden uns für den „Superior Room“ mit Meerblick und es war das gemütlichste Zimmer mit dem schönsten Ausblick in der besten Unterkunft unseres Roadtrips!

Wir wurden mit Kaffee, Tee und vielen frischen, selbstgemachten Backwaren empfangen und unser Gastgeber nahm sich sehr viel Zeit, uns nützliche Tipps zu Doolin und den Cliffs of Moher zu geben. Nach einer kurzen Tobeinlage mit dem noch sehr jungen Hund des Besitzers, brachten wir unser Gepäck in unser Zimmer und buchten online eine Cliffs of Moher-Bootsfahrt für den gleichen Abend, aber dazu später mehr.

Castlebrook B&B

Die Aussicht aus unserem geräumigen Zimmer war wirklich der absolute Hammer und zu jederzeit waren Kaffe, Tee und Backwaren im Aufenthaltsraum des B&B zu haben. Wenn ihr in Doolin eine Unterkunft sucht, dann können wir das Castlebrook B&B sehr empfehlen!

Doolin

Karte an den Koordinate 53.012391°, -9.386488°

Doolin Port

Anschließend fuhren wir durch den verschlafenen Ort Doolin. Durch die unglaublich touristische, aber auch wunderschöne Fisher Street ging es in den kleinen Hafen von Doolin, wo unsere Bootsfahrt zu den Cliffs of Moher starten sollte.

GPS: 53.012391°, -9.386488° (OpenStreetMap, Google Maps)

Dusty the Dolpin

Karte an den Koordinate 53.015394°, -9.406057°

Dusty the Dolphin

Dort angekommen spazierten wir ein wenig am Wasser entlang, bis plötzlich ein Delfin neben uns auftauchte. Der Delfin hört auf den Namen „Dusty“ und treibt sich schon seit 18 Jahren im Hafen von Doolin rum. Während wir auf unser Boot warteten, schauten wir Dusty dabei zu, wie er mit einem Taucher spielte.

GPS: 53.015394°, -9.406057° (OpenStreetMap, Google Maps)

Cliffs of Moher Cruise

Karte an den Koordinate 52.970546°, -9.463098°

Cliffs of Moher vom Atlantik aus gesehen

Nach einer Weile erschien das Boot, auf das wir gewartet haben. Denn auf Anraten unseres Gastgebers in Doolin unternahmen wir eine Bootstour vor den Cliffs of Moher. Im Hafen von Doolin gibt es zwei Anbieter für Bootstouren zu den Cliffs of Moher, Doolin2Aran Ferries und Doolin Ferry. Preislich befinden sich beide auf dem gleichen Niveau, wir haben für die einstündige Rundfahrt 15 € gezahlt.

Tipp: Wenn ihr die Tickets vorher online kauft, spart ihr ein paar Euro! Solange das Boot nicht ausgebucht ist, könnt ihr das auch noch bis kurz vor Tour machen.

Wir entschieden uns für die Fahrt mit Doolin2Aran Ferries, da deren Abfahrtszeiten besser in unseren Plan passten. Wir zeigten einem Mitarbeiter des Unternehmens die Buchungs-Mail auf dem Smartphone und bekamen ein Papierticket ausgehändigt. Damit ging es dann auf das kleine Boot des Unternehmens. Ich sicherte mir einen Platz im hinteren Bereich des Bootes, der einen guten Blick auf die Cliffs versprach. Während der Fahrt zu den Cliffs begleitete uns Dusty und sprang neben mir über die Wellen, die das Boot verursachte. Schon alleine dafür hatte sich die Bootsfahrt gelohnt!

Puffin

Aber da waren ja auch noch die Cliffs of Moher, die wir vom Boot in ihrer ganzen Pracht bewundern konnten und die vom Wasser aus wirklich sehr beeindruckend wirkten. Außerdem waren wir umgeben von Puffins, auch Papageitaucher genannt, in die wir uns während unseres Island-Roadtrips schon verliebt hatten. Super Tiere!

Nachdem wir fast die kompletten Cliffs entlang gefahren sind, kehrten wir um und fuhren zurück in den Hafen von Doolin.

GPS: 52.970546°, -9.463098° (OpenStreetMap, Google Maps)

Cliffs of Moher Visitor-Centre

Karte an den Koordinate 52.972281°, -9.422680°

Cliffs of Moher Visitor-Centre

Ein weiterer Rat unseres Gastgebers war, das Visitor-Centre der Cliffs of Moher erst nach 19 Uhr zu besuchen. Denn zu dieser Zeit hat das Visitor-Centre geschlossen und es kommen dort keine Reisebusse mehr an. Der Parkplatz beim Visitor-Centres ist allerdings weiterhin geöffnet und kostet nach 19 Uhr keinen Eintritt mehr.

Wir folgten seinem Rat und erreichten die Cliffs of Moher um 19:30 Uhr. Wir stellten unseren Mietwagen auf dem nun kostenlosen Parkplatz beim Visitor-Centre ab und spazierten zu den Cliffs of Moher. Außer uns waren kaum andere Menschen vor Ort, so konnten wir die 214 Meter hohen Klippen in aller Ruhe auf uns wirken lassen.

Vom Visitor-Centre aus folgten wir dem ungesicherten Weg am Rande der Klippen in Richtung Hag's Head. Hier ist Vorsicht geboten, denn wie wir von mehreren Personen erfahren haben, sind hier am gleichen Tag zwei Personen abgestürzt, die den Absturz aber glücklicherweise überlebt haben. Den Rettungshubschrauber hatten wir vorher vom Fanore Beach aus gesehen und uns noch gewundert.

Auf jeden Fall solltet ihr nicht zu nah an den Rand der Klippen gehen, denn dieser besteht nicht aus Felsen, sondern aus lockeren Ablagungen, die vom Regen schonmal etwas aufgeweicht sind und dann gegebenfalls abrutschen.

Etwa auf halber Strecke zwischen dem Visitor-Centre und Hag's Head suchten wir uns ein schönes Plätzchen. Dort machten wir es uns bequem, lauschten dem Wind und den Wellen und genossen bei bester Aussicht den Sonnenuntergang. So endete einer unserer schönsten Tage in Irland standesgemäß.

GPS: 52.972281°, -9.422680° (OpenStreetMap, Google Maps)

Galerie (43 Fotos)

Willi Thiel

Geschrieben von Willi Thiel am 23. Juli 2017.


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