Der goldene Ring im Winter

Island-Tagebuch 2017 – Tag 9: Durch den touristischsten Teil von Island

vor 7 Jahren veröffentlicht unter Reisen Island.

Nachdem wir den achten Tag unseres Roadtrips wegen eines Unwetters im Gästehaus verbringen mussten, stand heute der touristischste Teil Islands auf unserem Programm. Denn am neunten Tag führte es uns auf den Goldenen Ring, eine Reiseroute in der Nähe der Hauptstadt Reykjavík, auf der einige wichtige Sehenswürdigkeiten liegen. Wir besuchten den Wasserfall Gullfoss, den Geysir Strokkur, den Wasserfall Brurafoss, die Silfra-Spalte im Þingvellir Nationalpark und den Vulkankrater Kerið. Zwischendurch machten wir einen kurzen Abstecher zur Secret Lagoon.

Streckenverlauf

Gullfoss

Karte an den Koordinate 64.324915°, -20.125464°

Gullfoss

Unser erstes Ziel war der Wasserfall Gulfoss. Der Fluss Hvítá fällt hier über zwei Stufen insgesamt 32 Meter in die Tiefe. Leider war wegen des Schnees der untere Teil des Weges gesperrt, weshalb wir nicht bis ganz an den Wasserfall gehen konnten. Aber dort waren wir ja bereits während unserem Roadtrip vor zwei Jahren und von oben ist der Wasserfall auch wunderschön anzusehen. Außerdem hatte das den Vorteil, dass ich den Wasserfall ohne im Bild rumlaufende Touristen als Ganzes fotografieren konnte.

Schneeeinbruch Gullfoss

Als wir etwas später den Berg links des Wasserfalles erklommen, wurden wir von einem sehr heftigen Schneeschauer überrascht, der allerdings, ganz typisch für Island, nur wenige Minuten anhielt.

GPS: 64.324915°, -20.125464° (OpenStreetMap, Google Maps)

Strokkur Geysir

Karte an den Koordinate 64.310269°, -20.302335°

Strokkur Geysir

Dann ging es weiter zum Strokkur, einem Geysir, der im Abstand von etwa 10 Minuten ausbricht und dabei eine Wassersäule von 25 bis 35 Metern Höhe erzeugt. Der Geysir befindet sich im Hochtemperaturgebiet Haukadalur, gleich neben dem Großen Geysir, der allerdings nur noch sehr selten Ausbricht und dabei nur eine Höhe von 10 Metern erreicht. Die Ausbrüche des Strokkur waren aber leider dieses Mal wesentlich unspektakulärer als bei unserem letzten Besuch im Spätsommer. Durch die starke Rauchentwicklung im Winter sieht man nämlich nicht viel vom eigentlichen Geysir und der Wassersäule. Trotzdem ist der Ausbruch des Strokkurs immer wieder ein Spektakel und selbstverständlich ein Pflichtbesuch während eines Island-Aufenthaltes, egal zu welcher Jahreszeit!

GPS: 64.310269°, -20.302335° (OpenStreetMap, Google Maps)

Brúarfoss

Karte an den Koordinate 64.264453°, -20.516044°

Brúarfoss

Den Brúarfoss haben wir bereits während unseres letzten Island-Roadtrips zum schönsten Wasserfall Islands gekürt. Nachdem wir vor zwei Jahren fast eine Stunde alleine vor Ort waren, ist der Wasserfall mittlerweile leider total überlaufen. Während unseres Besuches stellten sich zudem noch mehrere Touristen mit ihren Stativen mitten in den Wasserfall, sodass bloß niemand ein Foto vom Wasserfall in seiner Gänze machen konnte.

Aufgrund der Touristenmassen ist die ursprüngliche Zufahrtsstraße zum Wasserfall mittlerweile gesperrt. Über ein privates Areal mit Ferienhäusern konnten wir allerdings noch zum Wasserfall spazieren.

Trotz rücksichtsloser Touristen war der Wasserfall wieder ein Highlight unseres Roadtrips. Der Wasserfall mit dem türkisen Wasser, welches in die zerklüfteten Felsen fällt, ist einfach immer wieder wunderschön anzusehen!

GPS: 64.264453°, -20.516044° (OpenStreetMap, Google Maps)

Secret Lagoon

Karte an den Koordinate 64.137706°, -20.309916°

Unser nächstes Ziel war die Secret Lagoon, wo uns laut Internetseite ein 40°C warmer Pool bei heißen Quellen in natürlich belassener Umgebung versprochen wurde. Wir wurden leider schwer enttäuscht, denn graue Industriehallen und unzählige Gewächshäuser zählen wohl hier zu „natürlich belassener Umgebung“. Da wir uns sowieso nur kurz aufwärmen wollten und nicht viel länger als eine Stunde in dem Schwimmbad bleiben wollten, war es uns die 2800 ISK (~25 €) Eintritt pro Person nicht wert und so ging es wieder auf die Ringstraße.

GPS: 64.137706°, -20.309916° (OpenStreetMap, Google Maps)

Silfra Spalte

Karte an den Koordinate 64.255159°, -21.117024°

Sifra Spalte

Es führte uns zur Silfra-Spalte, eine spaltenförmiger Verwerfung im Þingvellir-Nationalpark, die durch das Auseinanderdriften der Nordamerikanischen Platte und der Eurasischen Platte entstanden ist. Wegen ihrer Lavafeldformationen und des kristallklaren Wassers ist sie ein sehr beliebtes Tauchgebiet. Auch im Winter waren viele Schnorchler und Taucher in der Spalte unterwegs, aber da die Wassertemparatur ganzjährig nur ca. 2°C beträgt, macht die Jahreszeit ja auch nicht wirklich einen Unterschied.

GPS: 64.255159°, -21.117024° (OpenStreetMap, Google Maps)

Þingvellir Visitorcenter

Karte an den Koordinate 64.255813°, -21.129427°

Þingvellir

Anschließend fuhren wir auf den Berg, auf dem das Þingvellir Visitorcenter liegt, welches wir während unseres letzten Roadtrips irgendwie verpasst haben.

Hier wird aber bereits Kapital aus den Besuchermassen geschlagen, denn der Parkplatz beim Visitorcenter ist kostenpflichtig und nicht günstig! Und auch für die Toilette im Visitorcenter müsst ihr noch einmal extra bezahlen.

Öffentliche Toiletten in Island haben oft kleine Holzkisten, in die ihr die Gebühren für die Toilette einwerfen müsst, aber einen kostenpflichtigen Parkplatz haben wir außerhalb von Reykjavik während der letzten 10.000 Kilometer unserer beiden Roadtrips bisher noch nicht gesehen. Auch das ist wohl eine Folge des aktuellen Tourismusbooms.

Trotzdem lohnt sich ein Besuch des Þingvellir Visitorcenters, denn von der Aussichtsplattform des Besucherzentrums habt ihr einen grandiosen Ausblick auf den Þingvellir Nationalpark!

GPS: 64.255813°, -21.129427° (OpenStreetMap, Google Maps)

Kerið

Karte an den Koordinate 64.040952°, -20.884892°

Auf unserem Rückweg nach Selfoss machten wir noch beim Vulkankrater Kerið halt. Nachdem wir aber auf dem Parkplatz mit ansehen konnten, wie diverse Personen auf den zugeschneiten, rutschigen Wegen um den Rand des Vulkankraters stürzten und teilweise die Wege im Sitzen zurück legen mussten, entschieden wir uns dazu, den Kerið dieses Mal nicht zu umrunden.

Bei 400 ISK (~3,50 €) Eintrittskosten könnte man auch eigentlich verlangen, dass die Wege frei von Schnee und Eis gehalten werden und so passierbar bleiben, schon irgendwie unverschämt.

GPS: 64.040952°, -20.884892° (OpenStreetMap, Google Maps)

Hot Pot

Karte an den Koordinate 63.936009°, -20.994963°

Nachdem wir unser Gästehaus in Selfoss wieder erreichten, taten wir das, was wir jeden Abend in Selfoss taten: Wir entspannten im hauseigenen Hot Pot, schauten den Nordlichtern beim Tanzen zu, ließen die Erlebnisse des Tages Revue passieren und bereiteten uns auf unseren nächsten Tag in Island vor.

Galerie (18 Fotos)

Willi Thiel

Geschrieben von Willi Thiel am 1. Mai 2017.



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