In der Nacht auf den 28.09.2015 konnte man am frühen Morgen eine totale Mondfinsternis von Mitteleuropa aus beobachten. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und so machte ich mich mitten in der Nacht mit meiner Kamera auf den Weg, um das Spektakel festzuhalten.
Vorbereitung
Allzu viel vorbereitet hatte ich mich auf die Mondfinsternis nicht. Das wichtigste war, die genauen Uhrzeiten zu kennen. Außerdem habe ich mit dem Programm Stellarium nachgesehen, in welcher Himmelsrichtung der Mond während der Mondfinsternis steht. So konnte ich mir ein paar Orte in meiner Umgebung suchen, von denen aus man in dieser Nacht freie Sicht auf den Mond hatte. Auf Lichtverschmutzung musste ich dabei nicht allzu sehr achten, denn der Mond ist schon recht hell. Aber während der totalen Phase der Mondfinsternis war es doch von Vorteil, nicht mitten in der Stadt zu sein.
Außerdem habe ich den Wetterbericht in den Tagen vor der Mondfinsternis in den Augen behalten, aber am Wetter hätte ich ja sowieso nichts ändern können. Glücklicherweise war eine unbedeckte, klare Nacht gemeldet. Bei dichter Bewölkung hätte ich mir das Aufstehen um 3:00 Uhr in der Nacht wohl gespart.
Equipment
Als Equipment habe ich eine abgespeckte Variante der Ausrüstung genutzt, die ich bereits für das Fotografieren der Sonnenfinsternis im März benutzt habe. Genaueres zum Fotografieren dieser Sonnenfinsternis könnt ihr in meinem Artikel Sonnenfinsternis 2015 nachlesen.
Um den Mond abzulichten benutzte ich mein 70-300mm Objektiv von Tamron, verzichtete aber auf den Einsatz eines 2-fach Telekonverter. Filter habe ich auch keine benutzt, da der Mond wesentlich dunkler ist als die Sonne und ND-Filter daher nicht nötig sind.
Hier eine Liste der kompletten Ausrüstung, die ich für die Fotos benutzt habe:
- Canon EOS 7D
- Tamron AF 70-300mm 4-5.6 Di SP VC USD
- SIRUI N-1004X Drei-/Einbeinstativ
- SIRUI G-20X Stativkugelkopf
- SIRUI TY-LP40 Kameraplatte
- Ayex Fernauslöser N3
Fotografieren
Das Fotografieren des noch unbedeckten Vollmond erwies sich als sehr einfach, bei Blende 8 und ISO 100 lagen die Belichtungszeiten bei ca. 1/100 Sekunde, mit etwas höherem ISO wäre das sogar ohne Stativ gegangen. Den teilweise bedeckten Mond einzufangen war dann etwas schwieriger. Der Unterschied zwischen dem noch hellen Teil des Mondes und dem blutroten Teil war viel zu hoch, das hat der Dynamikumfang meiner Kamera nicht mitgemacht. Auf Zusammenbasteln von Mehrfachbelichtungen in Photoshop hatte ich aber auch keine Lust, deshalb ist die helle Seite des Mondes auf diesen Fotos ausgebrannt.
Als der Mond dann komplett blutrot war, wurde es wieder etwas einfacher. Allerdings war er nun so dunkel, dass ich relativ lange Belichtungszeiten wählen musste. Das Problem dabei war, dass der Mond sich doch recht schnell bewegt. Bei Belichtungszeiten länger als 2 Sekunden konnte ich auf den Fotos im Kameradisplay bereits Bewegungsunschärfe erkennen. Also musste ich die Blende öffnen und den ISO hochdrehen, das beste Foto des Blutmondes entstand bei Offenblende 5,6, ISO 1600 und 1,3 Sekunden Belichtungszeit.
Kommende Mondfinsternisse
Falls ihr nun auch Fotos einer Mondfinsternis machen möchtet, hier noch die Termine der nächsten zehn Mondfinsternisse, die von Mitteleuropa aus sichtbar sind:
- 16.09.2016
- 11.02.2017
- 07.08.2017
- 31.01.2018
- 27.07.2018
- 21.01.2019
- 16.07.2019
- 10.01.2020
- 05.06.2020
- 05.07.2020
Zusätzliche Informationen und weitere Daten könnt ihr auf mondfinsternis.info finden.
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