Wintereinbruch auf der Ringstraße

Island-Tagebuch 2017 – Tag 5: Über verschneite Straßen zurück nach Vík í Mýrdal

vor 8 Jahren veröffentlicht unter Reisen Island.

Am fünften Tag unseres Island-Roadtrips war es endlich so weit, der erste Schnee des Winters hat die Landschaft in pures Weiß getaucht. Im Nachhinein betrachtet war das gutes Timing, denn da ab nun unser Rückweg in Richtung Flughafen auf dem Programm stand, konnten wir uns alle Sehenswürdigkeiten noch einmal in Winterstimmung ansehen. So ging es über zugeschneite Straßen an bekannten und unbekannten Sehenswürdigkeiten zurück nach Vík í Mýrdal.

Streckenverlauf

Schnee auf der Ringstraße

Schnee auf der Ringstraße

Wir hatten uns im Vorraus sehr auf die verschneiten Landschaften Islands gefreut, doch leider hatte uns der Klimawandel bisher einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn in diesem Winter gab es noch kein einziges Mal Schnee in Island.

Allerdings haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben, es war zwar schon Ende Februar, aber immer noch Winter. Und wir wurden nicht enttäuscht, denn am fünften Tag unseres Roadtrips war es endlich so weit und der erste Schnee des Winters tauchte die Landschaft in pures Weiß!

Der isländische Räumdienst wurde wohl auch von dem plötzlichern Wintereinbuch überrascht, denn keine Straße war am Vormittag vom Schnee geräumt. Trotzdem stiegen wir nach dem Frühstück in unseren Mietwagen und machten uns auf den Weg. Dank Geländewagen und Reifen mit Spikes war die Fahrt auf der zugeschneiten Ringstraße kein Problem und wir kamen gut voran.

Bei der Jökulsárlón Gletscherlagune legten wir einen kleinen Zwischenstopp ein, der draußen tobende Blizzard hielt uns aber vom Aussteigen ab. Nach einer kurzen Pause ging es deshalb weiter in Richtung Skaftafell.

Wetter in Island

Ringstraße nach 22 Minuten

Damit ihr mal einen Eindruck bekommt, wie sich das Wetter in Island verhält: Zwischen den oberen beiden Fotos liegen exakt 22 Minuten und ca. 20 Kilometer. Diese spontanen Wetterwechsel sind in Island keine Besonderheit und finden sehr oft statt.

Skaftafell Nationalpark

Karte an den Koordinate 63.984636°, -16.960350°

Svartifoss

Unser Rückweg führte uns wieder durch den Skaftafell Nationalpark, der mit den zugeschneiten Bergspitzen komplett anders wirkte als auf unserer Hinfahrt. Wir legten sehr viele Pausen ein und genossen den Anblick dieser traumhaften Landschaft, die schneebedeckt noch schöner war!

Die namenlosen Wasserfälle

Karte an den Koordinate 63.852987°, -17.838808°

Wasserfälle ohne Namen

Anschließend hielten wir für einen Fotostop an einer Reihe von kleineren Wasserfällen, die sich direkt neben der Ringstrasse befinden. Zweimal sind wir an diesen während unserer beiden Roadtrips schon vorbei gefahren, denn jedes Mal hatten wir sie zu viel spät bemerkt und waren zu faul umzukehren. Doch dieses Mal waren wir aufmerksam und haben sie nicht verpasst. Die Wasserfälle waren wirklich schön anzusehen und gaben ein exzellentes Fotomotiv ab! Falls jemand von euch den Namen der Wasserfälle kennt (wenn sie denn einen haben), dann scheut euch nicht, diesen in die Kommentare zu schreiben, ich würde mich sehr freuen!

GPS: 63.852987°, -17.838808° (OpenStreetMap, Google Maps)

Foss á Síðu

Karte an den Koordinate 63.855810°, -17.869522°

Foss á Síðu

Dann ging es zum Foss á Síðu, der an einer Felswand direkt neben der Ringstrasse nicht zu übersehen ist.

GPS: 63.855810°, -17.869522° (OpenStreetMap, Google Maps)

Fjaðrárgljúfur

Karte an den Koordinate 63.779985°, -18.177723°

Aufstieg zum oberen Ende des Canyons Fjaðrárgljúfur

Die Schlucht Fjaðrárgljúfur hatten wir auf dem Hinweg bereits besucht (Artikel: Von Vík í Mýrdal nach Höfn), allerdings hatte das Wetter uns da von einer Wanderung zum oberen Ende abgehalten. Nun lag Schnee auf den Wegen und es wehte ein strammer, eisiger Wind um unsere Ohren. Also packten wir uns warm und winddicht ein und starteten den 1100 Meter weiten Aufstieg zum oberen Ende der 100 Meter tiefen Schlucht.

GPS: 63.771302°, -18.172404° (OpenStreetMap, Google Maps)

Fjaðrárgljúfur

Die Wanderung durch den eisigen Wind war bereits ein Erlebnis, das vom Ausblick von der neuen Aussichtsplattform am oberen Ende der Schlucht nochmal getoppt wurde! Der nicht ganz einfache Weg hatte sich gelohnt!

Laufskálavarða

Karte an den Koordinate 63.595771°, -18.464827°

Laufskálavarða

Unser nächstes Ziel waren die Steinwarten in Laufskálavarða, die wir während unserem Roadtrip vor zwei Jahren schon einmal besucht hatten. Durch den vielen Schnee wirkten die vielen kleinen Steinskulpturen leider nicht so eindrucksvoll wie damals.

GPS: 63.595771°, -18.464827° (OpenStreetMap, Google Maps)

Hjörleifshöfði

Karte an den Koordinate 63.416882°, -18.765561°

Hjörleifshöfði

Der 221 Meter hohe Inselberg Hjörleifshöfði ist uns bei unserem Roadtrips immer mal wieder aufgefallen, nun war es endlich an der Zeit, ihn mal näher zu betrachten. Von der Ringstrasse bogen wir auf eine Schotterpiste, die uns um den ganzen Berg herumführte.

Der Berg besteht aus Palagonit und beinhaltet einige interessante Höhlen. Ausserdem stehen direkt neben dem Berg zwei Palagonitsäulen ganz alleine auf dem schwarzen Sandstrand, was wie aus einer anderen Welt wirkt.

GPS: 63.416882°, -18.765561° (OpenStreetMap, Google Maps)

Reynisfjara

Karte an den Koordinate 63.404303°, -19.044641°

Reynisfjara

Die letzte Sehenswürdigkeit, die wir an diesem Tag besuchten, waren die Basaltsäulen von Reynisdrangar, die wir auf unserem Hinweg ausgelassen hatten.

Fast interessanter als die tollen Felsformationen war aber das Meer an diesem Abend, denn die mehr als 5 Meter hohen Wellen brachen spektakulär auf dem schwarzen Sandstrand. Immer wieder bekamen Touristen nasse Füße, da sie die Wellen nicht einschätzen konnten.

An diesem Ort solltet ihr sehr vorsichtig sein, denn erst ein paar Wochen zuvor hat eine Frau an diesem Strand ihr Leben verloren, als sie von einer der unberechenbaren Wellen erfasst wurde!

GPS: 63.404303°, -19.044641° (OpenStreetMap, Google Maps)

Vík í Mýrdal

Karte an den Koordinate 63.421156°, -19.007087°

Anschließend führte es uns nach Vík í Mýrdal, wo wir uns wieder in unserer liebgewonnen Unterkunft, dem Kosy Vik, einquartiert haben.

Suður-Vík

Karte an den Koordinate 63.422469°, -19.008139°

Zum Abendbrot wollten wir eigentlich das Ströndin besuchen, da wir dort vor zwei Jahren schon waren und es uns dort sehr gut geschmeckt hat. Leider mussten wir feststellen, dass das Restaurant den kompletten Winter über geschlossen hat. Unbegreiflich, bei den Touristenmassen, die aktuell durch Island strömen. Da hat wohl jemand zu viel Geld!

Also führte es uns wieder zum Suður-Vík, wo wir bereits während unserer Hinfahrt vor drei Tagen gut gespeist hatten.

Galerie (33 Fotos)

Willi Thiel

Geschrieben von Willi Thiel am 2. April 2017.



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