Den Athabasca Glacier hatten wir am Vortag aus Zeitgründen bereits links liegen lassen, am achten Tag kehrten wir nun zu ihm zurück und besuchten zudem noch ein paar Wasserfälle, namentlich die Tangle Creek Falls, die Sunwapta Falls und die Athabasca Falls.
Coco's Cafe
Den Tag starteten wir mit einem grandiosen Frühstück im gemütlichen Coco's Cafe. Sehr zu empfehlen sind die „Scrambled Eggs“, mit den besten Bratkartoffeln, die ich in Kanada gegessen habe. Falls ihr es etwas würziger mögt, könnt ihr euch auch an das mexikanische „Huevos Rancheros Breakfast“ trauen, das ich ebenfalls sehr lecker fand!
GPS: 52.875285°, -118.081966° (OpenStreetMap, Google Maps)
Icefields Parkway
Nach dem nahrhaften und sehr schmackhaften Frühstück ging es wieder einmal auf den Icefields Parkway, dieses Mal in Richtung Süden. Die Natur links und rechts der Straße war auch an diesem Tag wunderschön anzusehen und so vergingen die knapp 90 Minuten Fahrt fast wie im Fluge.
GPS: 52.242342°, -117.258637° (OpenStreetMap, Google Maps)
Athabasca Glacier
Wir erreichten den Gletscher am späten Vormittag und zu unserer Verwunderung war es kein Problem, einen Parkplatz am Fuße der Gletscherzunge zu ergattern. Solltet ihr dort keinen Parkplatz finden, könnt ihr auch auf den auf der anderen Straßenseite gelegenen Parkplatz des Visitor-Centers ausweichen.
Wir spazierten den Weg entlang in Richtung Gletscher und mit jeden Schritt wuchs die Enttäuschung in uns. Dies sollte also eines der Highlights des Jasper National Parks und der meistbesuchte Gletscher in Nordamerika sein? Für jemanden, der noch nie im Leben einen Gletscher gesehen hat, mag er vielleicht beeindruckend sein, aber auf unseren Roadtrips durch Island haben wir bereits Gletscher von ganz anderem Kaliber gesehen, dagegen wirkte der Athabasca Glacier fast lächerlich.
Nichtsdestotrotz war der Gletscher natürlich eine gern gesehene Abwechslung zu den unzähligen Seen, wenn auch er nicht mehr so prächtig ist wie noch vor 125 Jahren, denn in diesem Zeitraum hat er mehr als die Hälfte seines Volumens verloren und sich um 1,5 km zurückgezogen. Schilder mit Jahreszahlen, die neben dem Weg zur Gletscherzunge aufgestellt sind, lassen einen das ehemalige Ausmaß des Gletschers erahnen.
Ganz fürchterlich fand ich die sogenannten „Glacier Adventures“, welche dort angeboten werden. Dabei werdet ihr mit schweren Bussen auf den Gletscher gefahren, der selbstverständlich vorher für den Bau der Straße eingeebnet zerstört wurde. Oben angekommen parkt ihr dann neben etlichen weiteren Bussen und könnt mit gefühlt tausend Touristen auf dem Gletscher rumstehen. Sobald jeder sein Selfie gemacht hat, geht es wieder nach unten, ein hoch auf den Massentourismus!
Mit einer Gletscherwanderung hat das jedenfalls rein gar nichts zu tun. Tut euch und der Umwelt einen Gefallen und verzichtet auf diese überteuerte Touristenfalle. Wie eine echte und nachhaltige Gletscherwanderung aussieht, das könnt ihr in meinem Artikel zu unserer Gletscherwanderung auf dem Vatnajökull nachlesen.
GPS: 52.212578°, -117.232796° (OpenStreetMap, Google Maps)
Glacier Skywalk
Ebenfalls im Glacier Adventure enthalten ist ein Spaziergang auf einer Glasbrücke, die „Glacier Skywalk“ getauft wurde. Allerdings wurde diese meilenweit vom Gletscher entfernt im Nichts errichtet und bietet Aussicht auf – festhalten – nichts! Zumindest auf nichts, was ihr nicht auch von der Straße aus sehen könnt. Die Glasbodenbrücke mag ein Paradies für selfiesüchtige Egomanen sein, wir waren aber heilfroh, die 109 CAD (~ 73 €) nicht investiert zu haben und machten uns etwas enttäuscht auf den Rückweg nach Jasper.
GPS: 52.259426°, -117.278165° (OpenStreetMap, Google Maps)
Tangle Creek Falls
Nur ein paar Kilometer weiter stießen wir auf die Tangle Creek Falls, welche unübersehbar direkt neben der Straße vor sich hin plätschern. Wir hielten an uns sahen uns in Ruhe den wirklich schönen Wasserfall an.
GPS: 52.267291°, -117.286466° (OpenStreetMap, Google Maps)
Sunwapta Falls
Dann ging es auch gleich weiter zu den Sunwapta Falls, das Wasser des Athabasca-Gletschers stürzt hier über zwei Stufen in 18 Meter Tiefe. Über einen zwei Kilometer langen Wanderweg könnt ihr den unteren Wasserfall erreichen, aufgrund des relativ bescheidenen Wetters verzichteten wir allerdings auf diesen Spaziergang.
GPS: 52.532365°, -117.645125° (OpenStreetMap, Google Maps)
Athabasca Falls
Weitere 15 km in Richtung Jasper hielten wir bei den Athabasca Falls. Der Athabasca River fällt hier über mehrere Wasserfälle mit einer Gesamthöhe von 23 Metern in die Tiefe. Durch die besonderen Steinschichten aus Quarzit und Kalkstein hat der Wasserfall eine schmale Schlucht mit einigen Potholes gegraben. An der Schlucht entlang führen mehrere Wanderwege, an deren unteren Ende ihr ein schönes Tal erreicht. Der kurze Weg in das Tal lohnt sich und ihr solltet euch die Aussicht dort nicht entgehen lassen!
GPS: 52.664590°, -117.884513° (OpenStreetMap, Google Maps)
Zurück nach Jasper
Auf dem Rückweg nach Jasper standen dann wieder jede Menge Wapitis an den Straßenrändern, für das ein oder andere Foto mussten wir dann doch nochmal anhalten.
Evil Dave's Grill
Am Abend führte es uns dann in den Evil Dave's Grill in Jasper. Preislich im etwas höheren Bereich angesiedelt bietet das Restaurant kreative und abwechslungsreiche Gerichte. Wir waren jedenfalls vollkommen zufrieden und können euch den Evil Dave's Grill guten Gewissens weiterempfehlen!
GPS: 52.874326°, -118.082804° (OpenStreetMap, Google Maps)
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